Dienstag, 19.03.2024 | Deutsch | English
Der Freitag am Ring

Der Freitag am Ring

08. Juli 2011Nürburgring - Zwei Tage war nun diskutiert worden, wie man künftig den – zugegebenermaßen – reichlich knappen Platz im Paddock besser verteilen könnte, da stand nun heute endlich das Truckracing im Mittelpunkt des Interesses. Bekanntlich gab es diesmal ja den hier am Nürburgring in den Anfangszeit des Truckracing erstmals eingeführten Pressetag nicht mehr. Nicht nur Medienvertreter konnten hier einige Runden als Copilot im Renntruck erleben, die Teams hatten auch die Möglichkeit, potentielle Sponsoren vom Truckracing zu überzeugen und sich bei einzelnen Fans für ihre Treue zu bedanken.
Die meisten Teams hätten schon gern auch die zusätzliche Trainingszeit nutzen wollen, nun gab es also erst nach dem Freien Training erste Erkenntnisse darüber, wie sich die letzten SetUp-Änderungen auch in schnellere Zeiten niederschlagen würden.
Bei zumeist stark bewölktem Himmel und zumeist eher kühleren Temperaturen zeigte Jochen Hahn (GER) auf seinem MAN, dass er offensichtlich auch bei seinem Heimatrennen den Ton vorgibt. Allerdings ausgesprochen hart auf den Fersen lag schon der erste Truck von MKR-Renault mit einem weiteren Deutschen im Cockpit, Markus Oestreich. Andererseits hat von den Truckracern wohl auch niemand soviel Ringrunden auf dem Puckel wie der lange Fuldaer, der ja beinahe Wochenende für Wochenende in den unterschiedlichsten Rennserien unterwegs ist. Im 2. Freien Training ließ Oese es wohl etwas ruhiger angehen, während sich die Konkurrenz zum Teil massiv verbesserte. Erneut ganz vorn lag Hahn, gefolgt von seinen Markenkollegen Uwe Nittel (GER) und Antonio Albacete (ESP) sowie dem Schweizer Markus Bösiger auf Renault. Aber ernst wurde es dann aber auch erst im Zeittraining, und hier hatte dann Nittel klar die Nase vorn. Der frühere Rallye-Vize-Weltmeister verbesserte sich um fast Achtzehntel. Das Feld für die SuperPole der TopTen vervollständigten Oestreich, Hahn, Albacete, Adam Lacko (CZE) auf Renault, Bösiger, der Tscheche David Vrsecky (Buggyra-Freightliner), der Deutsche Gerd Körber (Iveco) MAN-Pilot, Alex Lvov (RUS) und dem Franzosen Anthony Janiec (Renault).
In der gerade mal 10minütigen SuperPole geht es dann wirklich um die Wurst und mehr als zwei schnelle Runden sind da nicht drin. Lange Zeit galt Oestreich als PoleSetter, an seine Zeit von 1:56.201 Min. schien niemand heranzukommen. In allerletzter Sekunde wurde der Renault-Pilot dann doch noch von Hahn getopt – um gerade mal 26 Tausendstel. Nittel wird sich morgen die zweite Startreihe mit Albacete teilen, gefolgt von Lacko und Bösiger, Vrsecky und Körber sowie Lvov und Janiec. Die Leistungsdichte war in der Spitze einmal mehr ausgesprochen eng, die ersten Sieben lagen nur eine Sekunde aus einander.
Einmal mehr im Mittelpunkt der Medien standen Stephanie Halm und ihr tankpool24-Mercedes. Das Team von Markus Bauer Motorsport hatte noch nach dem 1. Freien Training einige Modifikationen vorgenommen, und die schienen sich auszuzahlen. Die junge Schwäbin verbesserte sich um fast 5 Sekunden bis zum Zeittraining. Zur TopTen – Halms Nahziel - fehlten ihr am Ende dann noch knapp 3 Sekunden – und gut 150 PS, die direkte Konkurrenz nun einmal mehr haben.
Manche der Teilnehmer an den FIA-Läufen nehmen tatsächlich den Stress auf sich, auch noch im Mittelrhein-Cup anzutreten, dessen Ereignisse auch für die Britische Meisterschaft zählen. Hier gab es ein paar handfeste Überraschungen. Die Pole für das morgige Rennen holte sich MAN-Pilot Mathew Summerfield (GBR) vor Gerd Körber, David Jenkins (GBR) auf MAN und „The King vom Ring“, Heinz-Werner Lenz (Mercedes-Benz) und Allgäuer-Gast-Pilot Johannes Stuck (GER) auf MAN. Die beiden Buggyra-Piloten Chris Levett (GBR) und Vrsecky fuhren die zweitbeste bzw. viertbeste Zeit, wurden dann aber aus nicht näher erläuterten Gründen um einige Plätze nach hinten gesetzt.

Impressionen:

Der Freitag am Ring
Der Freitag am Ring
Der Freitag am Ring