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Der Samstag in Donington

Der Samstag in Donington

23. April 2011Donington - Am Morgen herrschte zwar noch recht diesiges Wetter, die Sonne konnte sich zunächst kaum durchsetzen, doch im Laufe des Tages erreichten die Temperaturen dann doch wieder die 25 Grad-Marke. Genauso wie die Sonne strahlten nach den Trainingsläufen auch MAN-Pilot Uwe Nittel (GER) und sein Landsmann Markus Oestreich (Renault). Nittel hatte das 1. Freie Training gewonnen und Oestreich das 2. Und die beiden Deutschen gaben schließlich auch in der entscheidenden Superpole, für die sich die Top-Ten des Zeittrainings qualifiziert hatten, den Ton an. Mit gut 6 Zehntel Vorsprung sicherte sich Oestreich recht überlegen die Poleposition vor Nittel. Danach ging es allerdings sehr eng zu, Nittel und seine unmittelbaren Verfolger, Buggyra-Pilot David Vrsecky (CZE), Oestreichs Renault-Teamkollege Markus Bösiger (SUI) und die beiden MAN-Piloten Antonio Albacete (ESP) und Jochen Hahn (GER) trennten gerade mal 2 Zehntel.
Ergänzt wurde das Zehnerfeld durch den dritten MKR-Renault-Piloten Adam Lacko (CZE) und die drei Briten Chris Levett (Buggyra), Matthew Summerfield und Stuart Oliver (beide MAN).
Das 1. Rennen war eine klare Angelegenheit für Oestreich, der einen überlegenen Start-Ziel-Sieg nach Hause fuhr. Nittel hatte keinen besonders guten Start, fetzte sich mit Vrsecky und Bösiger, konnte deren Angriffe aber parieren, musste dann jedoch seinen nach vorn stürmenden Teamkollegen Albacete vorbeilassen. Hinter Vrsecky reihten sich Bösiger und Hahn vor dem siebtplatzierten Lacko ein. Oestreich fuhr unterdessen sein eigenes Rennen, einträchtig und ziemlich unbedrängt von Vrsecky folgten Albacete und Nittel, während Hahn dem Schweizer Bösiger den 5. Platz abjagen wollte. Dabei kamen sich beide wohl etwas zu nahe, Bösiger fiel daraufhin noch hinter Lacko zurück, während Hahn etwas später mit einem Reifenschaden gar aussteigen musste. Kurzfristig hatte der Schweizer dann den MAN von Summerfield an der Stossstange kleben, bevor er sich wieder etwas vom Engländer lösen konnte. Doch mehr als der 6. Platz hinter seinem Teamkollegen Lacko war für den Vizeeuropameister letztendlich nicht mehr drin.
Hinter dem Überraschungssiebten Summerfield sicherten sich Levett, der Finne Mika Mäkinen (MAN) und der französische Renaultpilot Anthony Janiec die restlichen Punkteränge. So war der Zieleinlauf, doch nach der Siegerehrung begannen dann die Diskussionen. Levett und die MAN-Piloten Alex Lvov (RUS), Jose Bermejo (ESP) und David Jenkins (GBR) erhielten wegen (mehrfachen) Überfahrens des Penalty Markers, ein Pfosten, der die Streckenmarkierung anzeigt, jeweils eine 30-Sekundenstrafe. Dadurch fiel Levett aus den Punkten heraus, Mäkinen und Janiec rückten jeweils einen Platz vor, und Oliver holte sich noch den letzen Punkt für den 10.Platz.
Was für die Beobachter nach einem unglücklichen Start von Nittel aussah, wobei Vrsecky aufs Gras geriet, werteten die Stewards als Blocken der Konkurrenten und bestraften den Deutschen für das anschließende 2. Rennen mit einer Rückversetzung um drei Plätze in der Startaufstellung.
Im zweiten Tagesrennen starten die acht Erstplatzierten des ersten Rennens in umgekehrter Reihenfolge, so hatte Mäkinen die Pole vor Summerfield, Bösiger und Lacko. In der vierten Startreihe stand Sieger Oestreich neben Janiec und vor Nittel. Hahn musste wegen seines Ausfalls vom Ende des Starterfeldes ins Rennen gehen, der Belgier Jean-Pierre Blaise (Renault) konnte wegen eines Getriebeschadens nicht mehr antreten.
Der Start verlief turbulent. Summerfield übernahm die Führung, Albacete kam erneut bestens in die Puschen und preschte gleich nach vorn, und auch die anderen Top-Piloten donnerten kräftig nach vorn. Doch nach wenigen Hundert Metern in der Bergabpassage bei der Anfahrt zur „Old Hairpin“ passierte dann das, was das Feld gehörig durcheinander wirbelte. Vsrecky soll mit seinem Freightliner einen MKR-Renault berührt haben, mehrere Autos gerieten etwas aus der Kontrolle, manche drehten sich, Vsrecky, Oestreich und Bösiger fanden sich im Gras wieder. Als sie wieder Asphalt unter den Reifen hatten, lagen sie am Ende des Feldes. Vorn verteidigte Summerfield seine Führung, doch auf Dauer musste sich der Brite den Angriffen der eindeutig schnelleren Konkurrenten beugen. So übernahm bald Lacko die Führung vor Albacete und dem vom neunten Startplatz nach vorn gestürmten Nittel. Wenige Runden vor Schluss konnte Albacete an Lacko vorbeiziehen, und so waren die Podiumsplätze praktisch auch schon vergeben, denn das Führungstrio lag weit vor Levett, dem ersten Verfolger. Bösiger, Oestreich und Vrsecky machten sich derweil daran, wieder in die Punkteränge zu fahren. Völlig unspektakulär hatte sich dahin mittlerweile Hahn vorgearbeitet, konnte aber Summerfield den 5. Rang letztendlich nicht mehr abjagen. Bösiger lag mittlerweile auch wieder in den Punkten, als er erneut in eine Kollision verwickelt wurde, an der gleich mehrere Trucks beteiligt waren. Wieder fiel der Schweizer zurück, viel mehr als der zehnte Platz und damit letzte Punkterang war unter diesen Umständen am Ende nicht drin. Oestreich hatte dieses letzte Gerangel hingegen etwas besser überstanden, kam noch an Mäkinen vorbei und landete so hinter Lvov auf dem 8.Platz. Vrescky blieb nur noch der – punktelose – 11.Rang.
Die Teamwertung ging in beiden Rennen an Cepsa-Trucksport Lutz Bernau (Albacete / Nittel). Im ersten Lauf ging der 2. Rang an MKR-Technology (Bösiger / Oestreich) vor Buggyra (Vrsecky / Levett), im zweiten Rennen holte sich MKR Team 14 Juniors (Lacko / Janiec) den zweiten Platz vor Buggyra.
Die Führung im Championat hat Albacete übernommen mit 25 Punkten vor Oestreich (23) und Nittel (20).

Impressionen:

Der Samstag in Donington
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