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Der Freitag in Donington

Der Freitag in Donington

22. April 2011Donington - Strahlend blauer Himmel und Temperaturen um die 25 Grad, also für uns Kontinentaleuropäer für Mitte April eher südspanische Verhältnisse, empfingen die Truckracer am ersten Tag des British Truck Grand Prix auf der Traditionsstrecke von Donington. Der Saisonauftakt der FIA European Truck Racing Championship scheint auf den ersten Blick ein Renault Trucks-Event, und so lastet auf den Piloten des MKR-Renault-Teams auch schon ein ziemlicher Erwartungsdruck. Doch Markus Bösiger (SUI), Markus Oestreich (GER) und der neue Teamkollege Adam Lacko (CZE) sind letztendlich zu erfahren und abgebrüht, als dass sie sich davon nervös machen lassen würden. Aber es herrscht schon allgemein eine gewisse Unruhe, schließlich sind eigentlich alle Top-Teams überzeugt, in der Winterpause ihr Leistungspotential gesteigert zu haben, doch niemand weiß, was die Mitstreiter gemacht haben. Die heutigen Presse- und Vip-Fahrten sowie das lange, zusätzliche Freie Training brachten da wenig Aufschluss. Es gab keine offiziellen Zeiten, zudem weiß man eh nie, wer noch pokert. Wirklich ernst wird es erst am morgigen Vormittag.
Heute Morgen stand zunächst die Lotterie der Goodyear-Reifen für die Top-Ten-Piloten auf dem Programm. Danach ging es dann erstmals auf die Piste – natürlich mit alten Reifen, die neuen kommen erst morgen zum Einsatz. Neben den MKR-Trucks standen die Top-Five von MAN im Focus, allen voran die beiden stärksten Punktesammler der letzten Saison, Titelverteidiger Antonio Albacete (ESP) und der EM-Dritte – hinter Bösiger – Jochen Hahn (GER). Vervollständigt wird die Haupteinsatztruppe des Münchener Nutzfahrzeugherstellers durch Uwe Nittel (GER) und die beiden gelben Renner von Alex Lvov (RUS) und Stuart Oliver (GBR).
Dazu kommen noch die beiden Buggyra Freightliner mit David Vrsecky (CZE) und Chris Levett (GBR) sowie Renault-Pilot Anthony Janiec (FRA), damit hätte man auch schon die zusammen, die man am auf dem Podium erwarten dürfte.
Die riesige MAN-Armada in Donington wird zwar noch vervollständigt durch Zoltan Birnbauer (HUN), Mika Mäkinen (FIN), Jose Bermejo (ESP) und Mathew Summerfield (GBR), aber deren Intention wird hauptsächlich darin bestehen, möglichst oft in die Punkteränge zu fahren. MAN wäre noch stärker vertreten, wäre Jean-Pierre Blaise (BEL) nicht auf Renault umgestiegen. Für den Belgier war sicherlich entscheidend, dass für seine ältere MAN-Motorengeneration keine besondere Werksunterstützung mehr möglich war. Solche Gedanken spielen für Scania-Pilot Erwin Kleinnagelvoort wohl eher eine untergeordnete Rolle, für den Niederländer der bei jedem Rennen von einem „riesigen“ Familien- und Freundesclan unterstützt wird, gilt vornehmlich das alte olympische Prinzip „Dabei sein ist alles“.
Von den gemeldeten FIA-Piloten sind Jeremy Robineau (FRA) auf einem weiteren MAN und – zum Bedauern beinahe Truckracing-Fans – auch die einzige Dame im Fahrerfeld, Steffi Halm (GER), nicht in Donington. Schon lange ist vor Ort nicht mehr so häufig nach jemandem, der nicht da war, gefragt worden wie nach der jungen Mercedes-Pilotin.
Ergänzt wird das Feld der FIA-Fahrer durch die englischen Race-by-Race-Piloten David Jenkins, Steve Horne und Richard Collett (alle MAN).
Nach den heutigen ersten Testfahrten bezeichneten die Piloten die Rennstrecke als recht anspruchsvoll und als Herausforderung. Und als Herausforderung erweist sie sich auch für die Kameraleute und Photographen. Entweder herrscht gerade zu den Tageszeiten der einzelnen Rennen bei dem zu erwartenden wolkenlosen Himmel starkes Gegenlicht, oder aber man steht sehr weit von der Piste entfernt – meistens beides.
Und noch eine Besonderheit zeichnet Donington aus, die Rennstrecke liegt voll in der Einflugschneise des East Midlands Airport. Nicht selten übertönt das Geräusch der landenden Flugzeuge das Motorengeräusch der Renntrucks.

Impressionen:

Der Freitag in Donington
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