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Präsentation des MKR-Renault-Teams in Most

Präsentation des MKR-Renault-Teams in Most

06. April 2011Most - Bei ausgesprochen freundlichen äußeren Bedingungen stellten heute Renault-Trucks und MKR-MarioKressRacing- auf der Rennstrecke im tschechischen Most ihre Pläne für die kommende FIA European Truck Racing Saison vor. Nicht weniger freundlich – und vor allem äußerst optimistisch – gestimmt waren die Antworten auf die Fragen der zahlreichen Medienvertreter. Bezeichnend für den großen Optimismus des ganzen Teams war die Antwort des Champions von 2007, Markus Bösiger (SUI), auf die Frage, was er denn vom Rennjahr 2011 erwarte, „… Hauptsache, dass am Ende der Meister Markus heißt, egal ob nun Oese oder Boese,“ und ergänzte nach einem kurzem Seitenblick lachend, „oder auch Adam.“ Denn neben den Stammfahrern Bösiger und Markus Oestreich (GER) ist in diesem Jahr noch ein dritter MKR-Pilot am Start, der Tscheche Adam Lacko.
Auch Renault-Trucks-Präsident Stefano Chmielewski zeigte sich rundum zufrieden mit seinem Renn-Team und mit dem Truckracing an sich. Wie schon auf der letzten IAA in Hannover brach er erneut eine Lanze für die Truckracer. Für das Engagement im Truckracing gebe Renault für eine komplette Saison etwa ein Drittel dessen aus, was ein einmaliger Auftritt auf der IAA koste. Das Interesse an den Rennstrecken sei ungeheuer groß, man erreiche eine Vielzahl potentieller Kunden, und das Instrument Truckracing trage auf ganz besondere Weise zur Kundenbindung bei. Mit einem Augenzwinkern fügte Chmielewski hinzu, da vertraue er auf das alte römische Prinzip, Brot und Spiele.
Ebenso positiv äußerte sich Alex Mortalli, Vizepräsident der Sparte Nutzfahrzeuge bei Meritor, zum Engagement seines Hauses im Truckracing. Das Ganze sei ein bestens geeignetes Testfeld und die Erfahrungen, die man beim Truckracing sammle, flössen beinahe komplett in die Fertigung für Serienprodukte ein.
Dem konnte auch Gerard Petraz nur beipflichten. Seit Jahren ist Petraz bei Renault für Truckracing zuständig und war nun voll des Lobes für Mario Kress, sein MKR-Team und natürlich die Piloten, die im letzten Jahre so sensationell erfolgreich waren.
Kress, mit 8 Meistertiteln absolut erfolgreichster RaceTruck-Konstrukteur legte dar, wie intensiv man bei MKR in der Winterpause an der Weiterentwicklung des Renault-RaceTrucks gearbeitet habe, er sei aber sicher, dass die Konkurrenz – insbesondere MAN, der stärkste Widersacher der letzten Saison – auch nicht die Hände in den Schoss gelegt hätte.
Zuvor hatte er schon in einem privaten Gespräch verraten, dass seine Trucks in den beiden Testtagen zu Anfang der Woche im Vergleich zum Vorjahr erheblich schnellere Zeiten hätten fahren können. Mittlerweile fertigt Kress in seiner Werkstatt im tschechischen Roudnice auch die Renn-Motoren in Eigenregie. Für die Motorenentwicklung gibt es jetzt in den MKR-Hallen einen eigenen Prüfstand, den – und auf diese Feststellung legt der RaceTruck-Konstrukteur und Teameigner besonderen Wert – er zu mehr als zwei Dritteln selbst bezahlt habe, Renault habe dann den Rest beigesteuert. So sei die eigentliche Entwicklungsarbeit wesentlich effektiver geworden, auch sei er jetzt bei der Umsetzung seiner Vorstellungen wesentlich flexibler.
Um die Weiterentwicklung der RaceTrucks zu forcieren und eventuelle Ungereimtheiten besser und schneller erkennen zu können, fuhren die drei Piloten während der Teststage auch jeweils die Trucks der beiden Teamkollegen. In einem anschließenden Brainstorming gab es einen ausgiebigen Erfahrungsaustausch, der – so war aus Teamkreisen zu hören – der Angelegenheit sehr förderlich gewesen sei.
Zudem wird es in der kommenden Saison zwei MKR-Teams in der FIA European Truck Racing Team Championship geben, ein Senior- und ein Junior-Team. Die beiden Markusse, ihres Zeichens ja auch Titelverteidiger, werden das eigentlich MKR-Team bilden, Lacko und der französische Pilot des Renault Teams 14, Anthony Janiec, sind das Juniorteam, MKR-Team14. Offiziell, so Meritor-Marketing-Chef Malte Raddatz heißt dies übrigens MeritorKressRenault-Team 14.