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Englisches „Duell“ wird fortgesetzt

Englisches „Duell“ wird fortgesetzt

22. Februar 2011Im letzten Jahr mussten die Fans darauf verzichten, jetzt werden die Rennen der FIA European Truck Racing Championship wieder damit gewürzt, mit den besonderen Duellen zwischen den beiden Engländern „Altmeister“ Stuart Oliver und „Youngster“ Chris Levett – der Altersunterschied beträgt gut 20 Jahre. Heute hat Levett offiziell verlauten lassen, dass er beim tschechischen Buggyra-Team einen 2-Jahresvertrag unterschrieben habe. Vor etwa einer Woche hat er das schon in einem privaten Gespräch angedeutet, dabei aber auch Wert darauf gelegt, dass er zu recht komfortablen Konditionen beim dreimaligen Teamchampion ins Cockpit steigen werde. Letztendlich müsse er nur seinen eigenen Anteil bezahlen. Damit trat Levett Spekulationen entgegen, er könne sich mit den Mitteln des familieneigenen Transport-Unternehmens „Birds“ im Rücken ja eigentlich überall „einkaufen“. Tatsächlich schien der junge Engländer nach 5 ununterbrochenen Truckracing-Jahren eher mal Pause machen zu wollen. „Ich hatte wirklich keine Renn-Pläne für dieses Jahr. Deshalb war ich freudig überrascht, als Buggyra mir die Chance bot, mit Truckracing weiterzumachen. Anfangs werde ich wohl noch lernen müssen, wo der Freightliner vorne endet“, meinte Levett und spielte scherzhaft darauf an, dass er bisher ja nur MAN-RaceTrucks gefahren ist, die mit ihrer platten Schnauze natürlich wesentlich übersichtlicher sind als die Freightliner-Hauber. „An dieser Stelle möchte ich mich auch bei MAN und Lutz für ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren herzlich bedanken“ schließt der neue Buggyra-Pilot sein persönliches Statement gegenüber dem WebPortal „truckracing.de / truckrace.info“.
Eine offizielle Verlautbarung zum Wiedereinstieg Olivers ins europäische Truckracing gab es zwar erst am späten Nachmittag, doch zuvor hatten die Gerüchte der letzten Zeit schon Gestalt angenommen. Der Engländer fuhr bei den heutigen MAN-Testfahrten im spanischen Jarama einen RaceTruck des Allgäuer-Teams. Und dann kam dann die Bestätigung durch Chris Jones, Olivers PR-Manager, der Engländer fährt in der kommenden Saison einen der gelben MAN des österreichischen Teams.
Noch im letzten Jahr hatte ja der Europa-Champion von 2004 und x-fache englische Meister den zweiten Fahrerplatz – neben Stammpilot David Vrsecky – bei Buggyra angestrebt. Doch die Anmeldefrist der FIA war schon verstrichen, und einer Nachmeldung hätten alle Teams und Fahrer zustimmen müssen, einer verweigerte sein Placet: Christopher Levett. So trafen die Kontrahenten allein in den Läufen der englischen Meisterschaft aufeinander, und da packte man sich wahrlich nicht mit Glacehandschuhen an. Aber es gibt noch weitere Besonderheiten in den Rennfahrerkarrieren der beiden Landsleute, solche die verbinden aber auch trennen können. Letzteres ist hier offensichtlich mehr der Fall.
2006 wurde Levett Olivers Nachfolger bei Atkins-Racing, dem Team, mit dem der Mann aus Hexham nahe der Grenze zu Schottland noch kurz zuvor seine größten Erfolge errungen hatte, so auch 2004 den EM-Titel. In den Folgejahren schnitt Levett bei den Läufen zur Europameisterschaft meist einen Tick besser ab, bei den Rennen auf der Insel drehte Oliver aber den Spieß immer wieder um, und gewann den Nationalen Britischen Titel in Serie. Das fördert nicht unbedingt die Freundschaft, lässt aber für die künftigen Rennen sehr viel Spannung erwarten.