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Truckracer-Weekend in Langenthal

Truckracer-Weekend in Langenthal

24. Januar 2011Markus Bösiger hatte geladen, und viele, viele kamen – insgesamt mögen es gut 60 Leute gewesen sein. Die größte Gruppe kam mit einem kleinen Bus aus Tschechien, das MKR-Technology-Team unter Führung von Mario Kress. Dazu noch Vertreter einzelner anderer Teams, im Truckracing engagierter Unternehmen, Bösiger-Freunde und -Sponsoren und die Presse natürlich. Während der größte Teil der weiter gereisten Gäste Hotels in Langenthal und Umgebung bezogen, kamen einige mit ihren Mobile-Homes – ganz wie zur Rennstrecke. Doch Truckracing war diesmal nur ein Thema am Rande. Im Mittelpunkt stand das Treffen, das Erzählen, der Erfahrungsaustausch. Ein abendliches Eishockeyspiel war sicherlich das Spektakulärste, doch zuvor gab es bei dem engen Programm auch allerlei zu besichtigen – und zu essen. Die einen besuchten ein Wellness-Center oder eine Porzellan-Fabrik, die anderen führte Marcel-Sello Hermann – Bösigers ständiger „Betreuer“ an den Rennstrecken, schon seit der Zeit, als der Schweizer noch in der Weltmeisterschaft der Seitenwagen aktiv war – durch sein „Reich“, dem Wasser-Kraftwerk Wynau an der Aare der onyx Energie Mittelland AG. Voller Begeisterung erzählte Sello von der mehr als hundertjährigen Geschichte, beeindruckte seine Zuhörer mit imposanten Zahlen und präsentierte auch das Herz des Kraftwerks, die Turbine. Der Weg dorthin führte durch – wegen der Höhe – Furcht einflößende Treppenhäuser und enge Leiterröhren, am Ende befand man sich 25 Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Die Lautstärke war nur mit Hörschutz zu ertragen.
Nicht weniger geräuschvoll ging es am späten Abend zu, als Sello einen Motor vorführte, den er plant, in einen Rasenmäher einzubauen. Allgemein kam man schnell zu der Erkenntnis, „Wo der mäht, wächst kein Gras mehr.“ Denn Ursprung des Ungetüms ist ein alter Rolls-Royce Flugzeugmotor, der mindestens soviel PS hat wie die stärksten SuperRaceTrucks zu ihren besten Zeiten. Der Rasenmäher-Motor ist allerdings um ein Vielfaches lauter.
Ziemlich ruhig dagegen ging es beim Besuch des kleinen „Bösiger Privat-Zoos“ direkt gegenüber dem Büro des Langenthaler Unternehmers zu – mal abgesehen vom Schnattern der Gänse, dem Meckern der Ziegen und dem Grunzen der kleinen Hängebauschschweine. Und ganz ruhig war es, als der Rennfahrer seine Gäste durch die Ausstellung diverser Rennfahrzeuge führte – von der Formel 1 bis zu Motorrad-Seitenwagen. Natürlich begann dann hier gleich die Fachsimpelei unter den Besuchern.
Sehr laut wurde es dann allerdings wieder beim Eishockey-Match am Abend in der Eishalle des zur Bösiger-Gruppe gehörenden Nationalen Sportcenters in Huttwil zu. Gegen die „Profis“ des tschechischen MKR-Teams hatten die multinationalen Amateure aus Deutschland, Frankreich, England und der Schweiz, von denen nicht wenige zum ersten Mal auf Kufen standen, aber nichts zu bestellen. Erst als die blauen MKR-Spieler einen Gang zurückschalteten, bugsierten auch die grünen Amateure den Puck ins Netz. Das Spiel endete schließlich 7:4 für die Blauen.
Zurück in Langenthal, ging es zu ganz später Stunde noch einmal richtig turbulent zu, im Bösiger-Bowling-Center. Bis um 4 Uhr morgens versuchten die Eifrigsten, mit ihren Kugeln möglichst viele Pins zu fällen.