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Neuer Termin, neue Reifen-Regelung

Neuer Termin, neue Reifen-Regelung

16. November 2010In letzter Zeit gab es immer wieder Anfragen zu Neuigkeiten aus dem Truckracing-Lager. Aber wirklich Neues gibt es tatsächlich nicht, auch die Truckracer haben nun etwas Ruh – falls sie sich nicht schon auf die neue Saison vorbereiten, ob nun aktiv mit Bauen oder gar schon Testen neuer RaceTrucks oder aber eben in ihrer Eigenschaft als „Funktionär“. Und da hat Lutz Bernau als Mitglied der Truckracing-Kommission tatsächlich Neuigkeiten verlauten lassen – aber eben alles noch inoffiziell, ohne endgültiges FIA-Siegel.
Der Start in die nächste Truckracing-Saison könnte sich nach vorn verschieben. Hinter Donington stand ja eh noch ein kleines Fragezeichen – aber eigentlich weniger was den Termin anging, sondern eher fragte man sich, ob überhaupt (s. dazu auch „FIA ETRC Kalender 2011“ v. 28.Oktober 2010). Nun hieß es plötzlich, statt am 30.April und 1.Mai 2011 ginge es nun eine Woche früher los – also am 23. und 24. April. Aber bisher gibt es keine endgültige Bestätigung seitens der FIA – weder für den einen noch für den anderen Termin.
Auch die leidige Reifengeschichte stand auf der Tagesordnung der Truckracing-Kommission, und dazu gibt es auch einen Beschluss, der nur die Top-Ten der Meisterschaft betreffen soll. Unter diesen würden dann an jedem Rennwochenende vor dem 1. Zeittraining 6 neue Reifen – also ein Reifensatz – ausgelost, mit dem die Piloten das Zeittraining und die beiden Tagesrennen bestreiten müssen. Für Zeittraining und Rennen am zweiten Renntag würden nach einer erneuten Lotterie 6 weitere Pneus an jeden Piloten verteilt.
Will ein Fahrer am 2.Renntag mit schon angefahrenen – sprich gebrauchten – Reifen vom Vortag an den Start gehen, so muss er diese eine Stunde nach dem letzten Rennen des Vortags im Parc Fermé abliefern, wo sie bis zum Morgen des Folgetags unter Verschluss gehalten werden. Dadurch steigt das Reifenkontingent des Einzelnen natürlich nicht an, sondern er muss aus dem ihm zugelosten Kontingent an neuen Reifen die entsprechende Anzahl zurückgeben.
Kommt ein Pilot mit den 6 Reifen nicht aus, sind Sanktionen vorgesehen, z.B. Verbannung ans Ende des Starterfeldes.
Bei offensichtlich zerstörten Reifen obliegt es der Rennleitung den betroffenen Fahrern neue Reifen zuzugestehen. Laut Lutz Bernau trifft dies aber wohl nur dann zu, wenn ein unverschuldeter Unfall zum Reifendefekt geführt hat. Üblicherweise werden nur bei massiven Regelverstößen Schuldzuweisungen nach Unfällen verteilt, bei den meisten derartigen Vorfällen heißt es, normaler Rennunfall – eigentlich also unverschuldet. Demnach müssten in solchen Fällen neue Reifen zugebilligt werden.
Was aber ist, wenn ein Pilot völlig ohne Unfall einen Reifenschaden erleidet, was ist, wenn er im Übereifer von der Piste abkommt und sich den Reifen dort kaputt fährt?
Natürlich läge im letzteren Fall die Schuld beim Piloten, hätte sich dadurch sein Renntag also erledigt?
Aber man hat sich da ja noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen, den „Joker-Reifen“. Innerhalb der ganzen Saison gibt es für jeden davon 6. Jeder Pilot hat also die Möglichkeit, 6 weitere neue Reifen nach Belieben einzusetzen, muss aber für jeden Joker-Reifen einen gebrauchten Pneu zurückgeben. Und dazu werden sicherlich auch defekte zählen, selbst wenn es aus dem, was bisher bekannt wurde, nicht explizit hervorgeht.