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FIA ETRC Kalender 2011

FIA ETRC Kalender 2011

28. Oktober 2010Auf der News-Seite des WebPortals gibt es seit Anfang Oktober die Renntermine für die kommende Saison – immer noch mit dem Zusatz „Provisional“. Bei Manchem stößt das auf Unverständnis, letztendlich wurden diese Terminvorschläge ja bereits mit Datum vom 6.September von der Truckracing-Kommission verabschiedet. Tatsächlich liegt bis jetzt noch keine offizielle Bestätigung seitens der FIA vor, aber offenbar gibt es auch für all die anderen FIA-Serien noch nichts Offizielles. Im Truckracing dürfte man eigentlich davon ausgehen, dass sich auch nichts mehr gravierend ändert. Einzig hinter dem Saisonauftakt in Donington habe noch ein Fragezeichen gestanden. Andererseits hätten die Teams gerade hier schon gern frühzeitig Gewissheit, ob es bereits Ende April losgeht oder aber eben drei Wochen später in Misano.
Ungern erinnern sich die Truckracer noch an das Jahr 2008, als man schon ganz auf England eingeschworen wenige Wochen vor dem Rennen die Absage aus Donington erhielt. Anschließend schien über England – und erst recht über Donington – so eine Art Bann zu liegen; umso überraschender kam jetzt dieser Termin auf der Insel.
Ansonsten sind ja eigentlich nur „Klassiker“ dabei und in der Regel exakt zu den Wochenenden, an denen die Rennen seit jeher dort stattfanden – auch wenn Le Mans jetzt um drei Wochen nach hinten gerutscht ist. Wie schon in den Jahren 2003 bis 2006 wird nun wieder am Circuit Bugatti das Finale austragen. Die offizielle FIA-Feier dort fand seinerzeit jeweils auf dem riesigen Areal der Traditionstrecke statt, vom Paddock nur wenige Fußminuten entfernt, und das empfanden die Teams als recht angenehm.
Nicht ganz so angenehm sind allerdings die Wetterkapriolen Ende Oktober in Le Mans in Erinnerung. Mit Schrecken denken die Truckracer noch an den Samstag 2003 zurück. Für 8:30 Uhr waren die Freien Trainings angesetzt. Doch der Circuit war im Nebel versunken, die Piste vereist, erst mit fast fünfstündiger Verspätung konnte es dann losgehen.
In der kommenden Saison liegt das Rennen gut drei Wochen früher im Jahr, und so hofft man solchen Extremen entkommen zu können. Die beiden letzten Rennen finden binnen Wochenfrist statt, von Jarama aus wird es also schnurstracks nach Le Mans gehen. Das spart Fahrtkosten, der Tross der Truckracer wird dann aber auch zwei Wochen oder länger unterwegs sein.
Mindestens genauso lang dauert die Reise zur am weitesten entfernten Rennstrecke, dem Smolenskring. Mike Konovalov, Verbindungsmann der Truckracer in Russland, deutete in Jarama an, dass man sich Gedanke darüber mache, wie die Reise besser über die Bühne gehen könnte. So steht auch eine Schiffspassage über Sankt Petersburg zur Debatte. Allerdings gibt es derzeit nur eine reguläre Verbindung – von Lübeck aus. Und da geht es Samstag abends los, und nach knapp 60 Stunden auf der Ostsee erreicht man schließlich Dienstag morgens Sankt Petersburg. Und dann stehen ja noch rund 1.000 Kilometer auf russischen Landstraßen bis zum Smolenskring an.
Insgesamt 14 Tagen würde es dauern, bis wieder in Lübeck ausgecheckt würde. Doch für die Teams ständen zusätzlich ja noch zwischen zwei und 5 Tagen für die An- und Abreise zum Fährhafen an. Einige wären dann drei Wochen und mehr ununterbrochen unterwegs. Völlig unabhängig von den enormen Kosten für die Schiffspassage – für das kleine „truckracing.de /truckrace.info“-Team beispielsweise wären es in 2010 inkl. Fahrzeug ca. 2.700 € gewesen – wahrscheinlich nicht akzeptabel.
Vielleicht schafft es Mike ja doch noch – wie schon scherzhaft vorgeschlagen – eine Antonov anzumieten. Da müsste der ganze Tross der Truckracer hineinpassen. Und schließlich hat Smolensk zwei große Flughäfen, wovon der nördliche locker den Riesenfrachter verkraften würde. Aber prinzipiell sind leider beide Flughäfen für den Internationalen Luftverkehr gesperrt.
Da bleibt am Ende wohl erneut nur der Landweg.