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Der Freitag in Albacete

Der Freitag in Albacete

04. Juni 2010Albacete - Gnadenlos knallte die Sonne den ganzen Tag über, bis zum späten Nachmittag trübte kein Wölkchen den strahlend blauen Himmel. Bei Temperaturen weit über der 30 Grad-Marke – in der Sonne waren es mehr als 45 Grad – lechzte das ganze Fahrerlager nach Erfrischungen. Das sah am Vorabend kurzfristig ganz anders aus. Da fühlten sich die, die vor 2 Jahren auch dabei waren, an das Sonntagsunwetter erinnert, als die Piste unter Wasser stand, das Rennen abgebrochen werden musste, und anschließend der überflutete Paddocktunnel gesperrt worden war. So schlimm kam es diesmal aber nicht. Kleine Sturmböen, kurze, heftige Schauer, ein paar Blitze und einige kurzzeitige Stromausfälle, das war es dann schon. Der optische Effekt war allerdings beeindruckend. Das Team-Allgäuer hatte schon seine überdimensionalen Castrol-Tore aufgestellt, die infolge des unterbrochenen Luftstroms in sich zusammenbrachen.
Wie schon im Vorbericht angedeutet wird Buggyra den zweiten Freightliner hier in Albacete mit einem deutschen Piloten besetzen, mit Uwe Nittel. Twitter-Fans konnten auf der dortigen „truckracing.de-Seite“ den Ausschnitt der FIA-Meldeliste schon gestern sehen. Nun hieß es allerdings gerüchteweise, nicht alle Teams hätten dem Start eines zweiten Buggyra-Trucks zugestimmt. Offiziell gab es dazu kein Statement, so gilt eigentlich auch nur die offizielle Entry-List mit Nittel als Startnummer 36.
Der zur Zeit in der Meisterschaft führende Markus Bösiger hat sich entschlossen, die nach seinem Handbruch notwendige Operation zur Entfernung des Nagels erst nach dem Rennen in Nogaro durchführen zu lassen. Die vier Wochen bis zum Truck GP am Ring würden ihm dann ein besseres Zeitpolster zum Verheilen der Wunden geben. Er wolle da kein Risiko eingehen.
Im Übrigen sind natürlich alle sehr gespannt, ob das „3-M-Team“ (Markus, Markus, Mario) an den Überraschungscoup von Misano hier in Albacete anknüpfen kann. Zumindest scheint der alte Fuchs Mario Kress immer noch etwas auf der Pfanne zu haben, hat er doch heute mehrfach die Bodenfreiheit seiner Renault-Trucks in Anwesenheit des FIA-Technik-Chefs Ross Garrett nachmessen lassen. Aber auch die anderen Teams haben offensichtlich die – wenn auch nur kurze – Zeit nach dem Saisonauftakt nicht tatenlos verstreichen lassen. Umso mehr darf man auf das morgige Zeittraining gespannt sein.