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Misano Vorbericht

Misano Vorbericht

17. Mai 2010So lang mussten die Truckracer noch nie ausharren bis zum ersten Kräftemessen beim Kampf um die FIA European Truck Racing Championship. Aber auch die Fans warten schon ganz ungeduldig. Für den Saisonauftakt sind 17 RaceTrucks gemeldet, der holländische Scania-Pilot Erwin Kleinnagelvoort steht nicht auf der Liste; auch nicht die beiden nachgemeldeten Portugiesen Eduardo und José Rodrigues, die das MAN-Feld auf nun insgesamt 12 Trucks aufstocken. Beim Betrachten des Zeitplans von Misano fällt auf, dass es kein Rahmenrennen gibt, die Truckracer sind an der Adria ganz unter sich. So bleibt den Truckracing-Fans nun umso mehr Zeit, durch das in der FIA ETRC seit jeher offene Fahrerlager zu schlendern und sich die in Misano übliche Parade besonders schöner Exemplare von Trucks beinahe jeden Alters anzusehen. Ansonsten sind die Pausen auf der Piste gut gefüllt mit Stunts und Präsentationen aus der Nutzfahrzeugindustrie.
Am Zeitplan fällt aber auch eine ganz neue Rubrik auf: „Superpole“. In den letzten Jahren gab es nach dem Zeittraining immer wieder Ärger und Beschwerden, gerade von den Spitzenpiloten. Ins Zeittraining geht das Feld hintereinander in der Reihenfolge des aktuellen Meisterschaftsstandes. Es hatte sich so eingebürgert, dass die erste Runde nicht nur ganz langsam angegangen wurde. Zwischen den einzelnen Trucks klafften häufig auch noch riesige Lücken, sodass sich das Feld schnell über die Hälfte der ganzen Piste erstreckte. Wenn dann die ersten Piloten zu ihrer schnellen Runde ansetzten, liefen sie nicht selten schon wieder auf das Ende des Feldes auf, bevor sie die Runde überhaupt beendet hatten.
Nun möchte man dem Ganzen etwas die Brisanz nehmen. Zunächst gibt es – wie bisher – ein Zeittraining mit allen Trucks gleichzeitig auf der Piste – allerdings nicht mehr über 20 Minuten, sondern nur noch über eine Viertelstunde. Für die zehn Schnellsten heißt es danach, Aufstellung in der Boxengasse. Nach einer fünfminütigen „Entspannungspause“ unter Parc Fermé Konditionen – an den Trucks darf nicht gearbeitet werden – wird es dann auch für die Spitze richtig Ernst. Gerade mal 10 Minuten bleiben dann noch, um eine Topzeit auf den Asphalt zu legen. Mehr als zwei ganz schnelle Runden sind da eigentlich kaum mehr drin.
Das Wetter wird – wenn man den Prognosen trauen darf – beinahe traumhaft. Temperaturen – gerade am Sonntag – von teilweise jenseits der 25-Grad-Marke, vorwiegend Sonne, gelegentlich mal ein paar Wolken und so gut wie kein Niederschlag. Nicht umsonst gehört Misano seit jeher zu den beliebtesten Rennorten – bei den Beteiligten und den Fans. Tickets – Samstag 12 Euro, Sonntag 14 Euro – sind jedenfalls noch an den Tageskassen erhältlich.
Über TV-Termine zur FIA ETRC gibt es bisher noch keine Verlautbarungen. Mit Kamiono TV und „schweiz 5“ sollen zumindest zwei Film-Teams die Serie begleiten, wann aber wo was gesendet wird, ist aber noch nicht bekannt.