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Truckracing in Russland

Truckracing in Russland

12. Mai 2010Das für Anfang August auf dem russischen Smolenskring geplante Rennen im Rahmen der FIA European Truck Racing Championship – sei es nun ein Einladungsrennen oder gar schon ein Wertungslauf – gehört zu den meistdiskutierten Themen der Vorsaison. Der vom Aachener Rennpistenkonstrukteur Hermann Tilke entworfene Smolenskring ist ganz neu und muss erst noch von der FIA homologiert werden. Ende April war TRO-Chef und FIA-Koordinator Fabien Calvet, begleitet von Teamchef Egon Allgäuer und dem russischen Truckracer Michail Konovalov, vor Ort, um sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten zu machen. Einziger Medienvertreter war der russische Motorjournalist Sergey Bednaruk, der dem WebPortal „truckracing.de / truckrace.info“ seine Eindrücke von der Besichtigung der Strecke schilderte.
Zunächst habe es einen Rundgang über die bereits asphaltierte Piste gegeben, Leitplanken und Sicherheitszäune müssten jetzt noch installiert werden. Etwas sorgenvoll hätte sich die Delegation über sehr enge Kurven – direkt nach dem Start – und relativ kleine Sicherheitszonen geäußert.
Beeindruckt gezeigt habe man sich von den großen Hallen und dem Hotelneubau direkt an der Piste, das im nächsten Jahr fertig gestellt sein soll. Anschließend habe sich Calvet sehr positiv zum Fortgang der Arbeiten geäußert. Die eigentliche Abnahme, so der Franzose, erfolge aber durch eine FIA-Delegation. Aber auch wenn die Piste bis Anfang August nicht endgültig homologiert werde, solle man ein Truck-Rennen durchführen. Ein Einladungsrennen hier habe sicherlich den gleichen PR-Effekt wie ein Wertungslauf. Aber weder auf den Fahrern noch auf dem Veranstalter läge gleich zu Anfang so ein ungeheurer Druck. Alles werde in einer ruhigeren und entspannteren Atmosphäre stattfinden. Er sei überzeugt 12 bis 15 RaceTrucks an den Start bringen zu können. Beim ersten Mal sei eine kleine Gruppe vielleicht sogar besser, als wenn direkt der ganz große Tross angereist käme. So könne man erst einmal Erfahrungen sammeln, beispielsweise auch mit den Zollformalitäten.
Mit MAN und Renault befürworteten die beiden Protagonisten der FIA European Truck Racing Championship ein Rennen auf dem Smolenskring, ebenso wie mit Castrol einer der großen Sponsoren. Auch der russische Nutzfahrzeughersteller Kamaz habe Interesse signalisiert. Calvet sehe jedenfalls beste Aussichten für ein Rennen auf dem Smolenskring schon in diesem Jahr, und er werde sich dafür einsetzen, dies zu einem langfristigen Projekt zu machen.
Ähnlich habe sich auch Egon Allgäuer geäußert. Auch er befürworte zunächst einmal ein Einladungsrennen. Da herrsche eben nicht die bei den Wertungsläufen übliche große Anspannung. Er sei auch bereit neben seinen beiden EM-RaceTrucks noch einen dritten Renner für einen russischen Gastfahrer in Smolensk einzusetzen.
Bednaruk zieht insgesamt ein sehr positives Resümee und ist überzeugt, mit solch einem Truckracing-Event am 7. und 8. August am Smolenskring werde ein neues Kapitel in der Geschichte des russischen Motorsports aufgeschlagen.

Foto: Sergey Bednaruk