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Silberpfeile sind zurück

06. Mai 2010Nicht nur in der Formel 1 haben sich die Silberpfeile zurück gemeldet, bald ist es auch im Truckracing soweit – auch wenn es sich vorläufig erst einmal nur um einen einzigen Pfeil handeln wird. Auf obigem Photo von Le Mans 2008 ist der RaceTruck von Jose Bermejo – verfolgt vom Mercedes-Markenkollegen Steve Horne – zwar noch pechschwarz, doch bald wird er im klaren Silber erstrahlen. Mercedes-Benz-Enthusiasten um Markus Bauer haben dem Spanier den RaceTruck abgekauft und wollen beim Truck Grand Prix am Nürburgring erstmals den Truck mit dem Stern in einem EM-Lauf einsetzen.
Derzeit wird der Mercedes-Axor komplett auseinander genommen, gesandstrahlt, dem neuen Technischen Reglement angepasst und neu lackiert. Und dann beginnt die Feinarbeit. Natürlich glaubt Bauer nicht daran mit einem älteren Fahrzeug und einem Mini-Etat die Großen gleich ernsthaft unter Druck setzen zu können. Doch viele Gespräche hätten ihm gezeigt, dass die Truckracing-Fans einen Mercedes-Benz, einen RaceTruck vom größten Nutzfahrzeughersteller der Welt in der Europa-Meisterschaft vermissen. Der Auftritt beim größten Truckrace-Event der Welt soll auch erst einmal der Einstieg sein. Der deutsche Teamchef glaubt sicher daran, dass danach auch das offizielle Interesse in Deutschland peu à peu wieder zunehmen wird.
Als Pilot ist zunächst Roland Rehfeld vorgesehen, der bereits 2001 für Mercedes einen SuperRaceTruck pilotierte. Der 32jährige Berliner Rennfahrer, Testpilot und Instruktor für Fahrsicherheit ist beinahe schon jede Art von Sportwagen und auch einige Formel-Renner gefahren. In dieser Saison pilotiert Rehfeld u.a. einen GT3-Ascari in der ADAC-GT-Masters. Und da könnte es Ende August zu Terminkollisionen kommen. Denn Bauer plant nicht nur für das Ring-Spektakel, sondern auch noch Auftritte in Most und in Zolder – also überall dort, wo die deutschen Fans besonders zahlreich vertreten sind. Der alte Truckracing-Hase Bauer – bevor er 2001 mit Rehfeld Dritter der Europameisterschaft bei den SuperRaceTrucks wurde, hatte er schon jahrelange Truckrace-Erfahrungen gesammelt, zuletzt mit dem Schweden Johan Stureson am Steuer eines Mercedes-Benz-RaceTruck – hätte noch mehr Optionen. Wichtig, so der Teamchef, sei es jetzt aber erst einmal, das Interesse – gerade auch in Deutschland – an einem Mercedes-Renntruck wieder zu wecken. Und wenn das Budget dann stimmen würde, könne er sich auch gut vorstellen, dass es für das neue Team sogar doch mehr als die drei geplanten Rennen geben wird. Vorerst backe man aber noch kleine Brötchen und wolle die Erwartungshaltung der Fans und auch die eigene nicht zu hoch schrauben.