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Jarama Vorbericht

Jarama Vorbericht

30. September 2009Jarama - Schon ewig nicht mehr war es im Truckracing vor dem Finale so spannend und knapp wie in diesmal. Ganze 10 Punkte trennen Spitzenreiter David Vrsecky von seinem Verfolger Antonio Albacete. Im letzten Jahr hatte der tschechische Buggyra-Pilot 18 Zähler mehr als der Schweizer Markus Bösiger, seinem eigenen Teamkollegen, und da musste er nicht mehr damit rechnen, noch hart attackiert zu werden. Im Jahr davor hatte der Schweizer vor dem letzten Lauf die Nase vorn mit komfortablen 26 Punkten – und holte den Titel am Ende nach einem langwierigen Hin und Her mit gerade noch 1 Pünktchen Vorsprung vor Albacete. 2005 und 2006 war der Spanier ja Champion. Im 1. Jahr hatte er sogar schon im vorletzten Lauf alles klar gemacht und kam bereits als designierter Meister zum Finale. Im folgenden Jahr war ihm Gerd Körber auf den Fersen, doch 32 Punkte zurück, davon konnte der Deutsche am Schluss nur 4 wieder gutmachen.
Und nun sind es gerade mal 10 Punkte Unterschied, wobei Albacete in Jarama ja mindestens 11 mehr holen müsste als der Tscheche, denn Vrsecky hat einen uneinholbaren Vorsprung an Siegen, was bei Gleichstand ja ausschlaggebend wäre. Andererseits ist Jarama Albacete-Land, der Madrilene kennt hier jeden Stein und jedes Schlagloch, seine Siege hier sind kaum mehr zu zählen, nicht selten hat er hier alle 4 Rennen des Wochenendes gewonnen. Und Vrsecky – er hat in Jarama noch nie ganz oben auf dem Treppchen gestanden. Der letzte Buggyra-Sieg liegt überhaupt schon sehr weit zurück – 2003 mit Gerd Körber auf dem SuperRaceTruck. Egal wie es ausgeht, es wird wieder ein Fest in Rot, denn das Jarama-Wochenende ist seit jeher das Haupt-Event für Albacetes Sponsor Cepsa.
Aber es sind natürlich sind nicht nur der Lokalmatador und Vrsecky am Start. Insgesamt sind sogar 30 Trucks gemeldet, bis auf Jean-Pierre Blaise die ganze FIA-Riege und dazu noch 10 Race-by-Race-Piloten. Schließlich geht es hier auch um Punkte für die Spanische Meisterschaft. Und allein schon ob dieser Masse an RaceTrucks war es sicherlich eine gute Entscheidung, das Zeittraining in zwei Gruppen auszutragen, um einfach das Risiko zu minimieren, dass durch die Bummelei in der Aufwärmrunde, die Spitze in ihrer ersten schnellen Runde schon wieder auf das Ende des Feldes aufläuft. Problematisch könnte es allerdings dann werden, wenn sich innerhalb der etwa dreiviertel Stunde, die das Zeittraining ja nun insgesamt dauert, die Pistenverhältnisse drastisch ändern sollten.
So ist denn auch für das nächste Jahr eine ganz andere Form des Zeittrainings geplant. Zunächst versuchen alle Piloten wie bisher innerhalb von 20 Minuten eine möglichst gute Zeit auf den Asphalt zu legen. Die zehn Besten versammeln sich anschließend zu Parc Fermé-Bedingungen – es darf also nichts am Truck gemacht werden, weder Wasser oder Diesel nachgefüllt und auch nicht ein eventuell defekter Reifen gewechselt werden – in der Boxengasse, und fahren dann in einer 10-minütigen Entscheidung die ersten zehn Startplätze aus. Hier würden zumindest alle Piloten in der jeweiligen Session gleiche Pistenverhältnisse vorfinden.
Und auch zu Saisonende scheint es Petrus mit den Truckracern weiter gut zu meinen. Leicht bewölkter Himmel, Regenrisiko gegen Null und Temperaturen jeweils jenseits der 25 Grad, wobei vielleicht sogar mal die 30er-Marke geknackt werden könnte, das wären Randbedingungen, wie man sie sich besser gar nicht wünschen kann.