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Der Freitag in Zolder

Der Freitag in Zolder

11. September 2009Zolder - Sieht man einmal von der enormen, fast an die Schmerzgrenze reichenden Geräuschkulisse ab, die manche GT- und Tourenwagen bei ihren heutigen Zusatztrainings erzeugten, ging es in Zolder am Vorabend des drittletzten Laufs zur FIA European Truck Racing Championship ausgesprochen ruhig zu. Es gab im Vorfeld auch wenig Aufregendes. Geistig beschäftigt man sich auch schon mal mit der Saison 2010, schließlich hat die offizielle Mitteilung von MAN, sich im Truckracing auch weiterhin engagieren zu wollen, eine gewisse Planungssicherheit gegeben. Wird es im nächsten Jahr nun 9 oder doch wieder zehn Rennen geben, welche Strecke würde herausfallen, gibt es ein Einladungsrennen in Osteuropa oder vielleicht bald auch wieder ein zweites Rennen in Deutschland, das sind die Fragen, die die Truckracer momentan bewegt, bevor es morgen um 9:00 Uhr dann wieder richtig zur Sache geht.
Die gemeldeten Truckracer sind in mittlerweile vollständig vor Ort, als einzige Gastfahrer sind der Holländer Erwin Kleinnagelvoort (Scania) und der französische Altmeister Noel Crozier (MAN) am Start, wobei es gerade letzterer durchaus schaffen könnte, den FIA-Piloten das Leben schwer zu machen.
Hier in Belgien verteilen sich 22 Trucks auf einer 4 km langen Piste. Dennoch befürchtet schon mancher, dass die Unsitte, die erste Runde im Zeittraining extrem langsam anzugehen, weiter anhalten wird. So ist es ja nun einige Male passiert, dass die Topfahrer schon in ihrer ersten schnellen Runde wieder auf das Ende des Feldes aufliefen. Nun gibt es den Vorschlag, das Zeittraining in zwei kleineren, vor allem homogeneren auszufahren. Vielleicht könnte beim Finale in Jarama mit seinem traditionell riesigen Starterfeld – durch die zahlreichen spanischen Piloten, der Lauf zählt auch zur Spanischen Meisterschaft – erstmals so verfahren werden.
Das Wetter war ausgesprochen angenehm. Bei leicht bewölktem Himmel, Temperaturen so um die 20 Grad schlenderten viele Fans erst einmal gemütlich durchs Fahrerlager und erfreuten sich an den schon in Zolder eingetroffenen aufwändig Airbrush lackierten Trucks. Hier sind diese Schätze zwar nur zur Show, ansonsten aber im täglichen harten Arbeitseinsatz. Auch einer der Truckracer, Javier Mariezcurrena, vom spanischen Team Truck Navarra Competicion hat sich für seine MAN-Zugmaschine solch eine Lackierung gegönnt. Hier hat der Spanier seine Mitstreiter verewigen lassen – mit seinem eigenen MAN-RaceTruck mit der Nummer 20 natürlich vorweg.
Ab 18:00 Uhr kehrt in Zolder dann wieder eine Ruhe ein – wie an einem Wallfahrtsort. Denn anschließend gehört die Piste allein den Radfahrern.