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Vorbericht Most

Vorbericht Most

26. August 2009Nach gut fünfwöchiger Pause treffen sich die Truckracer am kommenden Wochenende im tschechischen Most. Das ist der 7. Lauf der FIA European Truck Racing Championship – so quasi die letzte Kurve bevor es auf die Zielgerade geht. Ziemlich unspektakulär hat sich David Vrsecky bis auf 14 Punkte dem Spitzenreiter Antonio Albacete genähert. In Most kennt der tschechische Buggyra-Pilot jeden Stein und wird versuchen, seinen Heimvorteil zu nutzen. Teamkollege Markus Bösiger könnte ihn dabei unterstützen, wobei der Schweizer allerdings zunächst einmal auch an sich selbst denken wird. Mit 62 Punkten Rückstand pflegt der Champion von 2007 sicher selbst auch noch Meisterschaftsambitionen, schließlich kann sich jeder Einzelne im Idealfall noch 240 Punkte holen. Und außerdem sitzt dem Schweizer der Deutsche Jochen Hahn im Nacken – mit gerade mal 17 Zählern Abstand.
Und Hahn hat ja offensichtlich seit Nogaro seine Technikprobleme überwunden und begibt sich nun eifrig ans Punktesammeln.
Dabei muss der MAN-Pilot gegenüber seinem spanischen Markenkollegen Albacete keinerlei Rücksicht wahren. Ganz im Gegenteil entbrennt hier eher ein Duell um den inoffiziellen Titel des besten MAN-Fahrers, und da sah es in den letzten Rennen für Hahn zumeist recht gut aus. Nachdem bei dem Münchener Nutzfahrzeughersteller nun endlich die Würfel Pro Truckracing gefallen sind, und offiziell ein weiteres Engagement in der FIA European Truck Racing Championship für die Jahre 2010 und 2011 bekannt gegeben worden ist, werden die MAN-Piloten sicherlich unbeschwerter, ganz bestimmt aber nicht zurückhaltender um die Vormachtstellung nicht nur innerhalb der Marke kämpfen.
Insgesamt sind 21 Trucks gemeldet. Von den FIA-Piloten fehlen Eduardo und Jose Rodrigues aus Portugal sowie Mikael Johansson aus Schweden, die auch zu denen mit der jeweils längsten Reiseroute gehören.
Dafür werden aber wieder drei Race-by-Race-Piloten dabei sein, mit Jennifer Janiec die derzeit einzige Dame unter den Truckracern, dazu noch die beiden Niederländer Cees Zandbergen und Erwin Kleinnagelvoort, der im letzten Rennen am Ring ja noch den spektakulären Unfall hatte.
Die Meldeliste ist vom 14. August und trägt immer noch den Zusatz „vorbehaltlich der Ergebnisse der Dopingkontrolle vom 5. Juli in Barcelona“.
Einzelne Fahrer haben sich auf ihren und anderen Webseiten ja schon zu dieser Kontrolle geäußert. Diese Untersuchung gibt es in der FIA European Truck Racing Championship auch nur in Barcelona, es hat sie auch früher schon dort gegeben. Allein eine einzelne Probe in einem ganzen Jahr lässt letztendlich kaum irgendwelche Rückschlüsse zu, es scheint dann doch eher Augenwischerei. Und wenn fast 7 Wochen später immer noch kein Ergebnis vorlegt, verstärkt dies nur den Eindruck, zumal eigentlich auch fast jeder an der Sinnhaftigkeit einer solchen Kontrolle in einer Motorsportserie wie dem Truckracing zweifelt.
Andererseits können wir uns auch erinnern, dass vor Jahren in einem Land, das mittlerweile nicht mehr dabei ist, am Sonntagmorgen – allerdings nur die Piloten der nationalen Truckmeisterschaft – erst einmal ins Röhrchen blasen mussten.
Das wird in Most ganz bestimmt nicht der Fall sein, zumal bei den für Donnerstag und Freitag vorhergesagten Temperaturen von über 30 Grad eher Wasser und Saft als Durstlöscher gefragt sein dürften. Am Samstag soll es dann bei bewölktem Himmel einen rasanten Temperatursturz geben, die 20 Grad-Marke soll nicht mehr überschritten werden. Gleiches gilt für den Sonntag. An beiden Tagen könnte es am Spätnachmittag, also ausgerechnet jeweils zum Zeitpunkt des letzten Rennens, auch noch zu Schauern kommen – bei 30prozentiger Prognose-Wahrscheinlichkeit.
Nur mit den Wetter-Vorhersagen haben die Truckracer so ihre eigenen Erfahrungen; erinnert sei da nur an den Saisonbeginn im letzten Jahr in Barcelona.
Bis zum Rennwochenende war dort mehr als ein halbes Jahr lang kein Tropfen Regen gefallen, und dann goss es drei Tage unununterbrochen durch – entgegen jeder Prognose.
Die Rennen in Most gehören zu den 3 Tagesveranstaltungen innerhalb der FIA European Truck Racing Championhip. Am Freitag geht es schon um 14:20 Uhr mit dem 1. Freien Training los und endet offiziell um 18:40 Uhr mit der Fahrerbesprechung. Dabei werden sicherlich insbesondere die Deutschsprachigen auf ein schnelles Ende drängen, schließlich gibt es um 18:30 auf n-tv die halbstündige Reportage „Truck Grand Prix am Nürburgring“.