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Nürburgring Vorbericht

Nürburgring Vorbericht

21. Juli 2009Die meisten Fans und Besucher werden sich ungern an die Baustellenatmosphäre des letzten Jahres erinnern wollen. Im Paddock selbst bekam man ja eigentlich gar nicht soviel davon mit, außer dass es schon etwas unheimlich und gespenstisch wirkte, wenn man in die Boxengasse trat und gegenüber – wo normalerweise auf den Tribünen Tausende von Fans sitzen – war nichts, nur Kräne, sonst nichts.
Das ist jetzt Gott sei Dank vorbei. Der Nürburgring erstrahlt nun in völlig neuem Glanz, auch wenn es Vielen – völlig unabhängig von der ungeklärten Kostenlage – nicht so recht gefällt; sie trauern ihrem alten Ring nach. Insbesondere entlang der Start-und-Ziel-Geraden hat sich fast alles verändert. Dort wo früher Parkplätze und die Einkaufsmeile waren, stehen nun große Gebäude mit Hotels, Spielcasino, Erlebnispark etc. Auf einem Großteil der Park- und Campingplätze auf der anderen Seite der Bundesstraße ist das Eifeldorf mit weiteren Hotels und Gastronomiebetrieben entstanden. So werden sich auch die Besucher, die hier seit Jahren ihren Stammplatz hatten, am meisten umgewöhnen müssen.
Nicht umgewöhnen muss sich der erfahrene Ringfan bezüglich des Wetters, es bleibt so unvorhersagbar, wie man es aus vielen Jahren – wenn die Großwetterlage einfach zu unstabil war – in der Eifel gewohnt ist. Dass man hier in rund 800 Meter Höhe auf alles gefasst sein muss, auf wolkenlosen Himmle mit strahlendem Sonnenschein ebenso wie auf plötzliche Sturzbäche, auch Mitte Juli, weiß der erfahrene Truckracingfan.
Dennoch bietet sich das Wochenende an, sich auch noch kurzfristig für einen Besuch des Truck Grand Prix zu entscheiden. Für einige Kategorien sind noch Tickets an den Tageskassen erhältlich. Und man bekommt ja nicht nur Motorsport vom Feinsten, sondern ein Gesamtevent mit Messe, Kirmes, Riesenfeuerwerk, Country-Festival und einem besonderen Highlight bereits am Freitagabend, das Konzert mit Superstar Sasha in der Müllenbachschleife. Für den Preis, den man normalerweise allein für ein Konzertticket bezahlen muss, bekommt man am Ring alles auf einmal geboten.
Aber auch die am Ring vertretenen Firmen haben ihren Freunden und Kunden was zu bieten. Traditionell besucht jeder MAN-Trucker (aber nicht nur der) die Zelte und Stände des Münchener Truckherstellers, dessen Renner ja auch in der Meisterschaft derzeit den Ton angeben. Ein anderer „truckracing.de“-Partner, DKV, hat im Vorfeld schon von seinen Spähern auf den Autohöfen an Deutschlands Straßen Ausschau nach Trucks mit DKV-TGP-Aufkleber halten lassen (die gab’s beispielsweise im „Trucker“ und „Fernfahrer“), und mit etwas Glück konnte man direkt an Ort und Stelle kleine Geschenke oder gar 75 Euro in bar gewinnen – anlässlich des 75jährigen DKV-Jubiläums, ebenso wie Tickets zum TGP. Am Ring geht’s aber nun weiter, hier wird der Hauptpreis ausgelost, eine Reise für zwei Personen zum großen Truck-EM-Finale Anfang Oktober in Jarama bei Madrid.
Vor dem „Fernfahrer“- und DEKRA-Zelt wird eine junge Dame aus der Schweiz eine speziell für verspannte Trucker- und Rennfahrer-Rücken entwickelte entspannende Massage anbieten.
Aber Rennen werden natürlich auch noch gefahren. Traditionell ist der TGP ja eine 4-Tagesveranstaltung. Bereits am Donnerstag geht es los, mit den Presse- und Industriefahrten und anschließenden, ausgedehnten Sessions als Freies (Zusatz-)Training.
Und hier wird sich ja vielleicht schon zeigen – wenn nicht der eine oder andere Pilot sein Pokerface zur Schau trägt – ob Jochen Hahn auf der Erfolgswelle der letzten Rennen weiter schwimmen kann. Dann wird er sicherlich auch seinen Ehrentitel aus dem letzten Jahr „Beliebtester Rennfahrer am Ring“ verteidigen können. Bei der Abstimmung sind übrigens auch noch tolle Preise zu gewinnen.
Der Führende in der Meisterschaft, der Spanier Antonio Albacete, musste zuletzt einsehen, dass er nicht mehr unumschränkter MAN-Pilot Nr. 1 ist. Nach der anfänglichen Pechserie hat Hahn ihm das eine oder andere Mal den Rang abgelaufen. Dass die Beiden nicht den Titel unter sich ausmachen, dafür werden schon David Vrsecky – Meister 2008 – und Markus Bösiger – Meister 2007 – sorgen. Die Buggyra-Piloten haben diesmal nicht in der in den letzten Jahren üblichen Weise die ersten Renen dominiert. Während der Tscheche sich relativ unspektakulär auf den zweiten Platz vorschieben konnte, haderte Bösiger zum Schluss einige Male mit dem Schicksal und auch mit den Rennkommissaren. Insbesondere die nicht nur seiner Meinung nach völlig unberechtigte Durchfahrtsstrafe von Misano, die den Schweizer eine Menge Punkte kostete, nagt immer noch am Langenthaler Unternehmer.
Youngster Chris Levett und Altmeister Egon Allgäuer rücken dem Spitzenquartett immer wieder mal kräftig auf die Pelle, auf die volle Renndistanz können die beiden MAN-Piloten aber das Tempo der Spitze nicht immer mitgehen. Ähnliches gilt auch für die beiden Renaults mit Markus Altenstrasser und Frankie Vojtisek, die in Barcelona auch vom Pech verfolgt waren und sich beim Überrundungsversuch des havarierten Bösiger-Trucks gegenseitig so schwer beschädigten, dass sie das Rennen aufgeben mussten.
Levett und Stuart Oliver werden am Ring ein übervolles Programm zu erledigen haben, starten sie doch zusätzlich noch im ADAC-Mittelrhein-Cup. Diese Rennen zählen nämlich auch zur Britischen Meisterschaft. Dennoch werden hier die Stars und Lieblinge Heinz-Werner Lenz, der „King vom Ring“ mit Sohn Sascha und seinem neuen Mitstreiter, dem früheren Rallye-Vize-Weltmeister Uwe Nittel, sein.
Allerdings wird ihnen Hans-Joachim Stuck, der mittlerweile ja auch schon eine ganze menge Truckracing-Erfahrung aufzuweisen hat, dass Leben sicherlich recht schwer machen. Denn letztendlich kann man hier ebenso wie in den FIA-Rennen Punkte für den attraktiven und lohnenswerten Titel des „Truck Master Germany“ einheimsen.
Und wer dennoch keine Möglichkeit hat, all dies live und vor Ort mitzuerleben, der sei auf das gemeinsame Video-Live-Streaming hier auf diesem WebPortal, auf den Seiten des Truck-Grand-Prix und denen einiger sich an der Aktion beteiligender Teams verwiesen:
Lutz Bernau Truck Sport – Deutschland
Team Hahn Racing – Deutschland
Bird`s Motorsport – Großbritannien
Renault-Trucks – Tschechien
Truck Navarra Competicion – Spanien
BJP Racing – Belgien
G-Truck-France – Frankreich.