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Der Freitag in Misano

Der Freitag in Misano

22. Mai 2009Schon um 10 Uhr morgens zeigte das Thermometer über 30 Grad im Schatten. Gott sei Dank herrschte den ganzen Tag über eine frische Brise, sonst wäre es beinahe unerträglich geworden. Die meisten Teams hatten schon am Vortag komplett alles aufgebaut, sodass heute nur noch die Technische und Administrative Abnahme auf dem Programm stand. Manche zog es denn auch an den Adriastrand, andere zum Einkaufen nach Riccione, Rimini oder San Marino, der Rest genoss die Ruhe vor dem Sturm im Paddock. Und da es eben so heiß war, kühlte man sich auch schon mal gegenseitig.
Sechzehn Trucks sind in Misano am Start, erstmals in dieser Saison auch Mikael Johansson und Pascal Robineau. Der Scania des Schweden bekam eine nagelneue 13-Liter-Maschine eingepflanzt, Assen kam da noch etwas zu früh. Und auch die Verbesserungen an Robineaus MAN waren erst für Misano fertig geworden. Wie schon im Vorbericht erwähnt empfinden diverse kleinere Teams, insbesondere von der iberischen Halbinsel, Misano einfach als zu weit. Andere verbinden mit den Rennen an der Adria auch immer so etwas wie Urlaubsfeeling. Und das wurde heute eben noch so gut es ging genossen.
Nach und nach trafen die ersten Ausstellungsstücke ein, von denen gerade die alten Traktoren auch in einem Museum stehen könnten. Truckracer sind von Grund auf ausgesprochen Technik verliebt, und so weckten die Trecker denn auch bei manchem größtes Interesse.
Während die einen die erfrischende Brise als äußerst angenehm empfanden, schien sie denen, die die riesige MAN-Fahne aufhängen sollten, nicht ganz so zu gefallen. Für die vielen Schaulustigen war es ein abwechslungsreiches Schauspiel, wie das Banner im Wind hin- und herflatterte und man immer wieder versuchte, die Fahne an dem großen Kran in eine besonders gute Position zu bringen.
Es war aber nicht nur Urlaub. So wurden Sponsorsticker geklebt, Autos gewaschen und Reifen gerollt. Ob die Gummimischung erneut ein ebenso brisantes Thema werden wird wie in Assen, wird sich morgen erweisen. Möglicherweise werden bei den hohen Temperaturen auch ganz andere Kriterien, wie die Haltbarkeit, eine wesentlich größere Rolle spielen. Zumindest ist bis jetzt nicht bekannt, dass es wieder eine Reifenlotterie geben soll.