Assen Vorbericht
05. Mai 2009Während die meisten Motorsportler in diesem Jahr bereits ihre ersten Rennen absolviert haben, wird es für die Piloten der FIA European Truckracing Championship erst am kommenden Wochenende richtig ernst. Das Programm in Assen ist allerdings so voll, dass es eigentlich schon am Freitag losgeht – für die Truckracer ebenso wie für die Piloten der ADAC Masters, die das Rahmenprogramm bilden. Auch die haben schon ihr erstes Kräftemessen hinter sich, und das mit der Kraft kann man durchaus wörtlich nehmen. Denn in der GT-Klasse fahren Aston Martin, Audi R8 LMS, Lamborghini, Ferrari, Ford GT Porsche etc., allesamt bei einem Gewicht von nur 1150 kg und 1280 kg mit 500 PS und mehr ausgestattet. Manche munkeln gar von fast 600 PS.
Die Leichtgewichte in Assen sind die Monocoques der Formel ADAC, 570 kg inkl. Pilot. Dagegen sind die RaceTrucks fast zehnmal so schwer, haben allerdings auch fast 1000 PS mehr unter der Haube. Und auch unter den Truckracern gibt es schon einige, die in diesem Jahr bereits den Ernstfall geprobt haben. Egon Allgäuer ist ja schon zweimal in Brasilien ins Rennen gegangen – allerdings mit einem völlig anderen Truck als in der FIA ETRC – und auch die Fahrer die Britischen Truck Racing Meisterschaft haben schon zwei Rennwochenenden hinter sich. Der Rest muss sich nun erst einmal wieder an die etwas härtere Renn-Gangart gewöhnen.
Von den insgesamt 21 registrierten Fahrern haben 19 ihr Erscheinen in Assen angekündigt; Jose Bermejo (Mercedes Benz) und Pascal bzw. Jeremy Robineau (beide sind für den MAN mit der Nr. 21 gemeldet) haben für das erste Rennen abgesagt. Auch die beiden Lokalmatadoren Cees Zandbergen und Erwin Kleinnagelvoort werden natürlich starten. Die beiden Scaniafahrer haben sich ja schon vorab als Race-by-Race-Piloten registrieren lassen. Zandbergen war im letzten Jahr Sieger in der Klasse B der Britischen Meisterschaft und Kleinnagelvoort gilt ja schon seit jeher als Go-and-Stop König vom Nürburgring. Nicht ganz so viele Meriten im Truckracing hat Yvan Gaillard, der dritte Race-by-Race-Pilot in Assen, aufzuweisen. Dennoch ist man allseits sehr gespannt, wie sich der Franzose mit dem dritten Freightliner im Feld schlagen wird.
Die Wetteraussichten sind zwar nicht gerade sommerlich, doch auch nicht so wie beim letzten Truckracing im Norden Hollands vor exakt 4 Jahren, als es beinahe ununterbrochen geregnet hat. Niederschläge während des Tages werden - je nach Vorhersage mit zwischen 20 und 50 Prozent Wahrscheinlichkeit - eh erst für den Sonntag erwartet. Freitag und Samstag soll sogar der Sonnenschein vorherrschen, wobei es am Freitagabend mal kurzfristig heftig regnen könnte. Tagestemperaturen so zwischen 12 und 17 Grad, vielleicht sogar bis 20 Grad, nachts kann es allerdings mit rund 6 Grad empfindlich kühl werden.
Bei Eintrittspreisen von 5 Euro (Freitag), 10 Euro (Samstag) und 25 Euro (Sonntag) – Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt – für manche Familie gerade aus Nord- und Westdeutschland also beste Gelegenheit für einen Kurztrip nach Assen, um Motorsport vom Feinsten zu erleben.
Und zum Schluss noch ein ganz besonderes Bonbon. Wie Kamiono TV heute bekannt gegeben hat, wird die Kölner TV-Produktionsfirma auch in 2009 wieder zu jedem Rennen einen rund halbstündigen Report erstellen. Diese werden beinahe weltweit ausgestrahlt und – vor allem zur Freude der deutschen Truckracingfans – nun auch komplett im Free-TV-Sender DSF zu sehen sein. Der Bericht über Assen ist für Freitag, 15.05.2009, 9:00 - 9:30 vorgesehen.