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Ausblick

Ausblick

21. Januar 2009Vor wenigen Tagen hat die FIA-Einschreibungsfrist für die European Truck Racing Championship begonnen. Auch in diesem Jahr ist wieder eine Begrenzung auf 26 Piloten vorgesehen. Sollten sich mehr anmelden, werden die Fahrerplätze nach einem ausgeklügelten System vergeben. Nun scheint es aber fraglich, ob dieses Maximum überhaupt erreicht wird. Denn aufgrund der derzeitigen Wirtschaftslage herrscht bei Teams und Piloten schon eine ziemliche Verunsicherung, auch langjährige Sponsoren sind mit ihren Zusagen ausgesprochen zurückhaltend. Den deutschen Fans sei aber versichert, Jochen Hahn, beim Truck Grand Prix am Ring als populärster Truckracer ausgezeichnet, wird starten. Ebenso wie die anderen drei Piloten des letztjährigen Spitzenquartetts, David Vrsecky, Markus Bösiger und Antonio Albacete - selbst wenn noch nicht alle Verträge definitiv unterzeichnet sein sollten, sodass man ein Startbild wie das obige auch in Zukunft noch zu sehen bekommt.
Das Team Hahn-Racing macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es sehr froh ist, mit seinen Hauptsponsoren schon sehr frühzeitig - zum Teil im Rahmen der Präsentationen auf der IAA Nutzfahrzeuge im September in Hannover – die neuen Verträge abgeschlossen zu haben. Zum jetzigen Zeitpunkt sei das sicherlich sehr viel schwieriger.
Diese Erfahrung haben mittlerweile schon viele andere Piloten machen müssen - dabei auch einer der ganz Großen. Gern wäre er wieder in den Truckracing-Circus zurückgekehrt, hat mit Herstellern und großen Sponsoren ausführliche Sondierungsgespräche geführt, doch in der gegenwärtige Lage mache niemand solch konkrete Zusagen, dass man damit für eine komplette Saison planen könne. Vielleicht bestehe ja die Möglichkeit für gelegentliche Auftritte als Gastfahrer, so der frühere Champion.
Wie viel problematischer ist es dann erst für die Piloten aus der zweiten Reihe, von den Privatfahrern ganz abgesehen, ausreichend Sponsorengelder zusammen zu bekommen? So verwundert es auch niemanden mehr zu hören, dass es das Mercedes-Duo der letzten Saison, Jose Bermejo und Steve Horne - beide immer gut für höchst spektakuläre Fahrszenen, künftig wohl nicht mehr geben wird. Der Spanier bietet seinen RaceTruck zum Kauf an, und ebenso heißt es von Horne, dass er seinen Mercedes auch aus privaten Gründen verkaufen wolle. Es steht noch ein weiterer RaceTruck für einen neuen Besitzer bereit, der Scania von Drift-King Mikael Johannsson. Der eingefleischte Scania-Fan will aber in jedem Fall wieder an den Start gehen und baut mit seinem Team einen völlig neuen RaceTruck, der vielleicht weniger spektakulär um die Kurven driftet, stattdessen aber für mehr Punkte auf dem Konto des Schweden sorgen soll.
Auf der anderen Seite sind es bis zum Ende der FIA-Frist noch gut vier Monate, bis dahin kann sich noch allerhand tun.

Ergänzung:

Jose Bermejo, ob seines spektakulären Fahrstils einer der Lieblinge der Fans und Kameraleute, will es doch noch einmal probieren. Nach letzten Informationen baut das Team den Mercedes-Benz RaceTruck neu auf.