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FIA-Meisterfeier

FIA-Meisterfeier

07. Oktober 2008Am Sonntagabend fand erneut im Penarrubia Country Estate, etwa 15 km nördlich des Circuito del Jarama gelegen, die FIA-Meisterfeier statt, auf der traditionell nicht nur die Champions geehrt werden, sondern alle Piloten die zur großen Familie der FIA European Truck Racing Championship gehören. Bis zum eigentlich Höhepunkt, der Preisverleihung mussten sich die Truckracer bis nach Mitternacht gedulden. Zuvor hatte es ein mehrgängiges Menü gegeben, währenddessen Kaminio TV auf einer Großleinwand einen Zusammenschnitt aller neun Rennen zeigte. Da es sich dabei vornehmlich um die spektakulärsten Szenen handelte, wurden die von den Teams jeweils mit lauten und ausgiebigen Beifallsbekundungen bedacht – und so blieb denn natürlich auch kaum mehr Zeit zum Essen.
Bei der FIA-Feier bekommen auch die Piloten ihre Cups, die es während der Saison nicht in die Punkteränge geschafft haben. Und hier genossen insbesondere die beiden DAF-Piloten David Patalacci und Michel Basanelli den lautstarken Jubel der Truckracing-Kollegen. Patalacci war hier in Jarama etwas widerfahren, was er während in seiner ganzen Truckracing-Karriere noch nicht erlebt hatte. Das französische Original hatte sich nicht nur gleich mehrfach Strafen wegen Overspeeding eingefangen, mehrmals führte er auch die Top-Speed-Liste an. Den DAF-Piloten wird das aber eher stolz gemacht als geärgert haben. Außerdem gab es natürlich wieder einige mehr oder weniger ernst gemeinte Sonderpreise. Zu Egi Bartmann, gute Seele im Bernau-Team, kann man eigentlich zu jeder Zeit kommen, hat man Hunger oder Durst. Der überzeugte Bayer hat dann immer etwas parat. Zum Dank erhielt er eine Spezial-Egi-Küchenschürze. Javier Mariezcurrena wurde für den spektakulärsten Unfall ausgezeichnet und Dominique Lacheze für den größten Fortschritt. Lacheze ist jahrelang mit seinem ausgesprochen fotogenen Mack-Hauber sehr spektakulär, aber meistens punktlos über die Rennpisten gedonnert. Nun hat er innerhalb nur eines Jahres mit seinem MAN mehr Punkte eingefahren, als in all den vielen Jahren zuvor.
Mikael Johansson erhielt einen Spezialpreis für seine von den Zuschauern so oft bejubelten spektakulären Drifteinlagen. Der Schwede ist mit seinem etwas betagten Hauber-Scania eigentlich hoffnungslos unterlegen, besonders dann wenn die extrem belasteten Reifen nach etwa der Hälfte der Renndistanz stark abbauen. Und dann, so hat sich Johansson vorgenommen, will er wenigstens den Fans noch eine gute Show bieten. Im nächsten Jahr so hofft er, wird er mit einem kompletten Neubau aber auch beim Kampf um die Punkte kräftig mitmischen. Das ist schon in seinem ersten Truckracingjahr Balazs Szobi gelungen, und so bekam er natürlich auch den Pokal für den „Rookie of the Year“. Im nächsten Jahr will das sympathische Oxxo-Team aus Ungarn noch weiter nach vorn und wird dann mit dem Truck antreten, mit dem Jochen Hahn – der übrigens auch mit dem „Black Smoke“-Preis, als stärkster Raucher, ausgezeichnet wurde – in diesem Jahr Vierter der Meisterschaft geworden ist. Der einzige deutsche Toppilot hat damit in seinem ersten MAN-Jahr die Erwartungen voll erfüllt und war hinter dem zweifachen Europameister Antonio Albacete auch zweitbester MAN-Pilot. Der Spanier wiederum musste sich am Ende doch den meist immer etwas schnelleren Freightlinern von Buggyra geschlagen geben. Titelverteidiger Markus Bösiger hatte zwar im Laufe der Saison die meisten Siege eingefahren, aber auch immer Rückschläge einstecken müssen. Und so musste der Schweizer am Ende seinem tschechischen Teamkollegen David Vrsecky den Meistertitel überlassen.
Die Teamwertung ging auch an Buggyra vor dem Team Koller + Schwemmer, Team Frankie und Team Horne-Bermejo.