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Der Sonntag in Zolder

Der Sonntag in Zolder

20. Mai 2007Zolder - Morgens sah es noch ausgesprochen gut aus, im Laufe des Vormittags zog es dann aber nach und nach zu. Ständig schauten die Fahrer zum immer grauer werdenden Himmel, rätselnd, ob es denn nun doch noch regnen werde. Pünktlich zum Quali-Race fielen dann zwar erste Tropfen, dabei blieb es dann aber auch
Zuvor war auf noch trockener Piste vor insgesamt mehr als 12.000 Zuschauern das Zeittraining erneut eine sichere Angelegenheit für Markus Bösiger. Der Schweizer schoss auf seinem Buggyra-Freightliner mit Tagesbestzeit, 1:57,893, um mehr als eine halbe Sekunde schneller um den Kurs als der zweitplatzierte Jochen Hahn. Knapp hinter dem Mercedes-Piloten fuhr Antonio Albacete auf die dritte Position, neben dem Spanier in der Startaufstellung lag Bösigers Teamkollege David Vrsecky.
Gott sei Dank hielt sich der Niederschlag in Grenzen. Und so war es denn auch für Bösiger kein Problem, trotz der etwas feuchteren Innenbahn beim Start die Nase vorn zu behalten. Hinter Hahn fädelte sich Vrsecky vor Albacete auf der 3. Position ein. Gerd Körber (MAN) klemmte sich direkt hinter den Spanier und kurz später zog der Deutsche dann auch vorbei. Während Bösiger sich langsam aber sicher absetzte, gab es um den zweiten Platz harte Scharmützel. Vrsecky setzte Hahn ständig unter Druck, Körber wartete nur darauf aus dem Zweikampf der beiden Streithähne profitieren zu können. Und tatsächlich in der 7. Runde war es dann passiert, der blaue Buggyra schoss am Mercedes vorbei, mit Mühe konnte Hahn sich gegen Körber wehren. Vrsecky entfernte sich nun leicht von seinen Verfolgern und Hahn schien wirklich Mühe zu haben, Körber in die Schranken zu weisen. Immer wieder hing der gelbe MAN am Heck des Mercedes. In der Boxengasse freute sich die Buggyra-Crew währenddessen schon wieder über einen weiteren Doppelsieg, bis wenige hundert Meter vor dem Zieleinlauf das Differential an Vrseckys Truck streikte. Der Freightliner rollte auf dem Gras aus und fiel auf den 20.Platz zurück. Hahn sicherte sich so mit gerade mal einer halben Sekunde Vorsprung den zweiten Platz vor Körber, knapp dahinter kam Albacete als Vierter ins Ziel. Rundenlang hing Egon Allgäuer (MAN) hinter Frankie Vojtiseks Renault, bis er etwa Mitte des Rennens an dem Tschechen vorbeiziehen konnte. Nun unbehindert zog der Österreicher direkt ab, während Vojtisek sich jetzt der permanenten Angriffe des britischen MAN-Duos Chris Levett und Stuart Oliver erwehren musste. Mit knappem Vorsprung brachte der Tscheche schließlich seinen 6.Platz über die Ziellinie. Die beiden MAN-Piloten Michal Dolak und Joseph Adua belegten die letzten beiden Punkteränge.
Und auch im abschließenden Cup-Race schwamm Bösiger weiter auf der Welle des Erfolgs. Schon direkt nach dem Start setzte sich der Buggyra-Pilot vom Rest des Feldes ab, drehte seine Runden so exakt und gleichmäßig wie ein Schweizer Uhrwerk und fuhr erneut einem überlegenen Start-Ziel-Sieg entgegen. Körber erkämpfte sich zunächst den zweiten Platz, verlor ihn dann aber wieder an Hahn. Die erneute Attacke des Rheinauers auf die zweite Position ging jedoch gründlich daneben, hinter Vojtisek und Albacete fiel der MAN-Pilot bis auf den 5. Platz zurück. Als dann der Spanier im Kampf gegen Vojtisek in der Schikane den Hammer rausholte, und der Tscheche durchs Kiesbett pflügen musste, nutzte auch Körber seine Chance, noch am Renault vorbeizuziehen.
Vojtisek verlor in der Folge an Speed und musste nicht nur den nach seinem Ausfall im Quali-Race vom Ende des Feldes nach vorn stürmenden Vrsecky, sondern auch Allgäuer passieren lassen. Die Leistung des Österreichers ist umso höher zu bewerten, da Allgäuer am heutigen Sonntag mit einem geschienten Mittelfinger fahren musste. Bei einem Crash mit Stuart Oliver am Vortag verletzte sich Allgäuer an der Hand, es besteht sogar die Gefahr eines Fingerbruchs. Hinter dem MAN-Piloten lieferten sich die beiden Engländer Oliver und Levett einen erneuten Privat-Fight, den der frühere Europameister knapp für sich entscheiden konnte. Den zehnten Platz und damit den letzten Punkterang sicherte sich der französische MAN-Pilot Jean-Philippe Belloc.