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Der Freitag in Barcelona

Der Freitag in Barcelona

30. März 2007Barcelona - Seit Jahren ist die Vorhut von Buggyra bei jedem Truckracing-Event das erste Team im Paddock. Umso überraschter waren die Leute aus Roudnice nun, als ihnen bei der Ankunft auf dem Circuit de Catalunya schon strahlendes Gelb entgegenleuchtete. Egon Allgäuer und seine Mannen waren diesmal schneller. Die Österreicher waren nach den Testtagen in Nogaro gar nicht mehr nach Hause gefahren – und so auch dem Schneechaos in ihrer Heimat entgangen – sondern noch einige Tage in Südfrankreich geblieben. Von dort brachen sie dann ohne Umwege nach Barcelona auf.
Hier sind traditionell ja neben den FIA-Piloten auch eine ganze Reihe der spanischen „Hobby“-Fahrer am Start, die nicht nur für viel Farbe, sondern auch für einen hohen Unterhaltungswert sorgen. Einer der schillerndsten Piloten ist sicherlich Alberto Vila, der mit seinem etwas älteren Volvo White seit Jahren insbesondere seine Fans in Jarama mit spektakulären Ausflügen durchs Kiesbett begeisterte. Nun ist der Madrilene auf Mercedes umgestiegen, genauso knallig gelb lackiert wie der Volvo und der Pegasus seines Bruders Enrique. Dieses Terzett wird von Juan Romero vervollständigt. Als Journalist hat er früher nur über Truckracing berichtet, bis ihn der Bazillus vor einigen Jahren gepackt hat. Er kaufte in Portugal einen Mercedes-RaceTruck, der ganz früher einmal Heinz-Werner Lenz gehört hat, und ist seitdem regelmäßig bei allen Truckrennen in Spanien als Pilot dabei.
Der Freitag gerade in Barcelona gehört ansonsten den Technikern und Mechanikern. Zunächst einmal steht die technische Abnahme an. Davon abgesehen, zu schrauben gibt es immer was. Vielfach scheint man mit der Schrauberei aber auch mehr der eigenen Nervosität entgegenwirken zu wollen, denn wie immer zum Saisonstart weiß eigentlich niemand so recht, wo er im Vergleich zu den Mitbewerbern liegt.
Das Diskussionsthema schlechthin ist aber die vor einigen Tagen per Email an die Teams versandte Mitteilung der Hamburger Produktionsfirma MMH, dass es in diesem Jahr keine TV-Berichte auf Eurosport geben werde. Insgeheim gab es Befürchtungen dieser Art schon länger, schließlich war allgemein bekannt, dass die Verträge mit den TV-Hauptsponsoren auslaufen würden. Doch die Fernsehproduzenten vermittelten immer wieder den Eindruck, als stünden ausreichend Sponsoren parat.
Allerdings werden schon neue Ideen publik und Modelle diskutiert, wie man denn die Millionen von Truckracing-Fans doch noch mit „bewegten Bildern“ beglücken könnte. Noch ist aber nichts spruchreif, sondern eher noch alles grau in grau. Sobald sich aber ein klares Bild ergeben sollte, werden wir hier darüber informieren.
Genauso unklar und ziemlich trübe zeigte sich heute Morgen der Himmel in Barcelona, nachdem es am Abend zuvor zeitweise sogar heftig geregnet hatte. Heute zogen dann mittags die Wolken langsam auf, gegen Abend herrschte sogar strahlender Sonnenschein. Die Aussichten für das Wochenende sind jedoch recht widersprüchlich. Während manche Wetterdienst eine Regen-Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent und mehr prognostizieren, schätzen andere die Möglichkeit eines Schauers bei höchsten 15 bis 30 Prozent ein.