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Es tut sich was

Es tut sich was

14. Dezember 2006Im Juni gab es im DaimlerChrysler-Konzern den Beschluss, sich am Ende der Saison aus dem Truckracing zurückzuziehen. Jochen Hahn, der gerade die Führung in der Gesamtwertung übernommen hatte, begann schon nach Käufern für sein Equipment zu suchen. Doch nun ließ Mercedes-Benz verlauten, dass man sich auch im nächsten Jahr zumindest auf dem Niveau der vergangenen Saison im Truckracing engagieren werde. Das Hahn-Team begab sich gleich daran, einen neuen RaceTruck zu bauen, und auch Markus Oestreich sieht nun wieder gute Aussichten, im nächsten Jahr wieder im Cockpit eines Mercedes-RaceTrucks zu sitzen. Gerd Körber allerdings, der dritte deutsche Titelaspirant, wird die Marke wechseln.
Im 20. Truckracing-Jahr des aktuellen Vizeeuropameisters und mehrmaligen Titelträgers bei den SuperRaceTrucks werden sich die Wege Körbers und seines Jugendfreundes und langjährigen Begleiters, Buggyra-Renningenieur Mario Kress, nun trennen. Aller Voraussicht nach wird Gerd Körber in der nächsten Saison in einem MAN von Egon Allgäuer an den Start gehen. Dort könnte er dann Teamkollege von Hans-Joachim Stuck werden. Der lange Bayer würde wegen seiner zahlreichen übrigen Motorsportverpflichtung wahrscheinlich aber nicht die komplette Truckracing-Serie bestreiten können, da käme es zu Terminüberschneidungen.
Von MAN zu Buggyra wird wohl Markus Bösiger wechseln und dort das Cockpit von Gerd Körber übernehmen. Der Schweizer war vor zwei Jahren als Nachfolger von Stuart Oliver beim Atkins-Team ins Truckracing zurückgekehrt. Als der Atkins-Hauptsponsor sich vor einem Jahr sehr kurzfristig aus dem Truckracing zurückzog, startete Bösiger mit dem Atkins-Truck und einzelnen Mitgliedern der Atkins-Crew in der abgelaufenen Saison mit einer eigenen Mannschaft in der FIA European Truck Racing Championship, während sich Atkins selbst auf die Britische Meisterschaft mit Chris Levett als Fahrer konzentrierte. Der junge Engländer startete auch als Race-by-Race-Pilot bei einzelnen EM-Läufen und war dabei der einzige Gaststarter, der auch in die Punkteränge fuhr.
In der kommenden Saison wird David Atkins wieder die komplette EM-Serie bestreiten – mit Chris Levett als erstem Piloten. Der Engländer bekäme demnach auch den neuen Common-Rail-Rennmotor von MAN. Mit einem zweiten Truck – der älteren Bauart – hätte dann Markus Bösiger als zweiter Fahrer bei Atkins starten können, er wird aber wohl ein Engagement bei Buggyra vorziehen.
All das sind die Überlegungen mehr als ein viertel Jahr vor dem offiziellen Nennungsschluss der FIA, und bis dahin kann sich noch Vieles tun.
Viel tut sich offensichtlich auch von Herstellerseite bei Renault. Der französische Autobauer konzentriert seine Kräfte vornehmlich auf das tschechische Rennteam von Frankie Vojtisek mit dem klaren Ziel, in drei Jahren die EM zu gewinnen. Solche Vorgaben werden ihre Wirkung bei den anderen Großmächten unter den Nutzfahrzeugherstellern sicherlich nicht verfehlen. Die Entwicklung im Truckracing kann dadurch eigentlich nur beflügelt werden. Möglicherweise wirkt das dann ja auch wie so eine Art „Mit-mach-Effekt“ bei all denen, die die Veranstaltungen der FIA European Truck Racing Championship gern als Präsentationsbühne nutzen, sich aber lieber vornehm zurückhalten, wenn es um ein Engagement bei der Rennserie an sich geht.