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Der Freitag am Nürburgring

Der Freitag am Nürburgring

21. Juli 2006Nürburgring - Der Truck Grand Prix am Ring entwickelt sich mittlerweile schon zu einer echten 4-Tage-Veranstaltung; denn bereits am gestrigen Donnerstag war an der Eifelstrecke mehr los als bei vielen anderen Truckracing-Events am Samstag oder Sonntag. Auch wenn es für die Piloten erst einmal galt bei den Gastfahrten mit Presse- und Sponsorenvertretern und natürlich mit den Fans, die sich solch eine Mitfahrt in einem Renntruck gegönnt hatten, eigentlich etwas sanfter angehen zulassen, bekamen einige Mechaniker trotz der nahezu unerträglichen Hitze von 35 Grad und mehr Einiges zu tun. Und mancher Co-Pilot wusste anschließenden Aufregendes zu berichten.
Am Freitag war es dann nicht minder heiß. Von den angekündigten, abkühlenden Gewittern weit und breit keine Spur. Das extrem volle Programm ließ zudem auch keine Ruhepausen zu. Und wer sich dann doch keine Rennwagen und -trucks auf der Piste ansehen wollte, den zog es ins Fahrerlager. Und auch dort wartete wieder an jeder Ecke wieder etwas Neues auf die Besucher. So konnte man den VW-Constellation, Pace-Truck in diversen Rennen der FIA European Truck Racing Championship, mit bloßer Muskelkraft über einige Meter über den heißen Asphalt ziehen, sich als Rodeoreiter bestätigen oder mal auf den Kopfstellen lassen, an Gewinnspielen teilnehmen, sich in Karaoke betätigen, mit einer dicken an einem LKW befestigten Nadel Luftballons zerstechen, oder sich als Gast bei einer der vielen ausstellenden Firmen einfach nur einmal erholen.
Im Catering-Zelt von Hahn-Racing stand Jochen Hahn einer Gruppe von Behinderten Rede und Antwort. Und ebenfalls bei Hahn –aber nicht mit Jochen Hahn – demonstrierten die Malteser, wie ein schwerstverletzter Fahrer aus dem engen RaceTruck-Cockpit befreit werden kann.
Aber auch die übrigen Truckracer hatten ein ziemlich volles Programm, insbesondere die, die sowohl bei den International Truck Masters Germany als auch in den Läufen der Britischen Meisterschaft an den Start gehen werden. Das Zeittraining für die ersten Quali-Races, es wird in zwei Gruppen gestartet, entschied Markus Oestreich (Mercedes-Benz) vor Antonio Albacete (MAN) und Oeses Teamkollegen Nico Pulic für sich. Im Mittelpunkt des Medieninteresses stand aber besonders Hans-Joachim Stuck, der als Gastfahrer im dritten Allgäuer-MAN an den Start geht. Der Weggefährte Oeses aus alten Tourenwagenzeiten zeigte als Zehnter im Zeittraining auch direkt, dass er durchaus gewillt ist, den Truckracing-Spezialisten gerade an „seinem“ Ring Paroli bieten zu wollen.