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International Truck Masters Germany

International Truck Masters Germany

17. Mai 2006Das ist der Unter-Titel des diesjährigen Truck Grand Prix am Nürburgring. Es ist ja längst kein Geheimnis mehr, dass der Veranstalter des weltgrößten Truckracing-Events, der ADAC-Mittelrhein, sich entschlossen hat, seinen Truck Grand Prix nicht im Rahmen der FIA European Truck Racing Championship auszutragen. Der Sieger des Eifel-Events bekommt also keine EM-Punkte, trägt stattdessen dann aber den Titel 'International German Truck Master'. Aus den allgemeinen Reaktionen darf durchaus geschlossen werden, dass zumindest den Piloten Punkte lieber gewesen wären. Letztendlich deutet auch alles darauf hin, dass der Truck Grand Prix 2007 auch wieder zum Europa-Championat zählen wird.<br />
Sicher herrscht auch im Truckracing-Lager nicht nur eitel Sonnenschein. Seit Jahren kriselt es immer wieder zwischen der FIA, den Veranstaltern, den Sponsoren, den Teams und Piloten. Nur wird es hier eben nicht alles so breit getreten wie in der F1. <br />
Als sich aber Ende der Saison 2001 nacheinander MAN und Mercedes-Benz offiziell aus dem Truckring verabschiedeten - DAF hatte schon zuvor das Handtuch geworfen - wurden Differenzen in der Truckracing-Kommission erstmals auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Dennoch blieb - allen Unkenrufen zum Trotz - der FIA European Truck Racing Cup eine der publikumswirksamsten Motorsportserien in Europa. Meinungsverschiedenheiten unter den Verantwortlichen gab es aber weiterhin, und sie führten zur Kraftprobe des Veranstalters des Truck Grand Prix mit der FIA. Glücklich scheinen beide nicht mit der gegenwärtigen Situation, und erst recht nicht die Teams und Piloten. Selbst Top-Teams, die am Ring keine Sponsoren-Verpflichtungen erfüllen müssen, überlegen, ob sie denn überhaupt die Reise in die Eifel antreten sollen. Denn das - wenn auch recht üppige - Startgeld reicht bei weitem auch nicht nur annähernd zur Deckung der Kosten für in der Regel zwei LKW-Züge sowie mindestens 4 bis 5 Mechaniker und Mitarbeiter. Und dann ist der Renntruck noch keinen Meter gefahren, und zu Bruch geht eigentlich immer etwas. <br />
Dennoch ist und bleibt der Truck Grand Prix das Festival der Trucker schlechthin, und da auch die Industrie wieder zahlreich vertreten sein wird, wird der größte Teil der FIA-Piloten schon allein deshalb am Ring dabei sein wollen. Zudem werden ja auch noch Punkte für die Britische Meisterschaft ausgefahren.<br />
Von den 'Zwängen' der FIA befreit haben sich die Veranstalter ja dann auch noch etwas ganz Besonderes ausgedacht und kommen damit sicherlich den heimlichen Wünschen vieler Fans sehr entgegen.<br />
Jahrelang gab es auch am Nürburgring Presse- und VIP-Fahrten im Renntruck, bis die FIA das Reglement für solcherart Fahrten drastisch verschärfte. So gab es dann in der Folgezeit nur noch in Nogaro und Most Mitfahrmöglichkeiten, alle anderen Rennstrecken waren nicht bereit, die FIA-Vorgaben zu akzeptieren.<br />
Nun aber nutzt man am Nürburgring die Unabhängigkeit von der FIA zu einem absoluten Novum, nicht nur die Pressevertreter könne sich die Kurven schaukeln lassen, bis es ihnen schlecht wird, auch der ganz normale Truckracing-Fan darf auf dem Beifahrersitz in Renntruck Platz nehmen. Der Veranstalter bietet ein Top-Ticket an, mit dem nicht nur während des ganzen Wochenendes der Zugang zu allen Tribünen der Gold-Klasse offen steht, sondern es garantiert bereits am Donnerstagmittag einen Copilotenplatz im Training der RaceTrucks. Näheres dazu sowie eine Bestellmöglichkeit auf der Website des Truck Grand Prix .