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Testtage in Nogaro

Testtage in Nogaro

19. März 2006Nogaro - Egon Allgäuer hatte die Initiative für gemeinsames Testen in Nogaro ergriffen und eingeladen. Immerhin 9 RaceTrucks drehten ihre Runden auf der Rennstrecke im Süden Frankreichs, auf der Ende Juni auch der vierte Lauf der FIA European Truck Racing Championship ausgetragen wird. Neben Guntram Muther und Markus Altenstrasser - den beiden neuen Piloten aus dem Allgäuer-Team - hatten sich auch Jochen Hahn, Markus Bösiger, Alain Buffa, Niko Pulic sowie Javier Mariezcurrena Echeverria auf den mühsamen Weg in die Gascogne begeben. Dazu kamen dann noch Joseph Adua und Chris Levett, die in ihren nationalen Meisterschaften in Frankreich und England an den Start gehen werden. <br />
Bei den Rennterminen im Juni kommt man vor Hitze in dem Land d'Artagnans beinahe um, nun Mitte März musste morgens erst noch das Eis von den Scheiben gekratzt werden. Doch am Donnerstag und Freitag herrschte beinahe durchgehend strahlender Sonnenschein. In der Nacht zum Samstag begann es dann aber zu regnen, erst ab mittags trocknete die Piste wieder einigermaßen ab.<br />
Für die meisten Trucks war Nogaro die erste Bewährungsprobe der Saison. Doch besonders spannend war dieses Roll-Out für Jochen Hahn mit seinem ganz neuen Mecedes-Axor und Egon Allgäuer, der für Markus Altenstrasser ja einen ebenfalls völlig neuen MAN TGA gebaut hatte. Letztendlich zeigten sich eigentlich alle recht zufrieden. Die Bestzeiten des letzten Jahres erreichten nahezu alle Piloten, manche blieben gar locker drunter. Lag es nun an besseren Autos, lag es an den neuen Goodyear Truckracing-Reifen, die hier erstmals zur Verfügung standen, oder an der in weiten Teilen ausgebesserten Piste? Andererseits fehlt es dem neuen Belag natürlich auch noch an Grip. <br />
Mit sehr viel Elan geht das kroatische Euroline-Team in die neue Saison. Bereits in Reijeka hatte SuperRaceTruck-Champion Markus Oestreich diverse Runden in dem schwarz-silbernen Mercedes absolviert, um dem Team bei der Weiterentwicklung des RaceTrucks von Niko Pulic behilflich sein zu können. Und auch in Nogaro stand der Fuldaer beratend zur Seite, letztendlich legte Oese wohl mehr Runden in dem Axor zurück als Pulic selbst. Der sorgte allerdings für die ersten spektakulären Szenen. Einmal hatte sich eine Schlauch-Verbindung gelöst, Öl spritzte auf die heißen Hinterradbremsen und hohe Stichflammen versetzten die Beobachter in Angst und Schrecken. Später ließ dann noch einmal ein geplatzter Turbo die ganze Piste in undurchdringlich scheinende Schwaden versinken. <br />
Auch Markus Altenstrasser sorgte mit einem weiteren Turboplatzer für eine fotogene, weiße Nebelwand. Im Team war man aber scheinbar ganz froh, dass dieses Missgeschick bei den Tests in Nogaro und nicht beim Saisonauftakt in Barcelona geschah. Bei Markus Bösiger lief am ersten Tag sicherlich nicht alles wunschgemäß. Doch schon am Freitag hatte Renningenieur Stefan Honens alles so weit im Griff, dass Bösiger komplette Renndistanzen problemlos mit besseren Zeiten als im letzten Jahr auf die Piste legen konnte. Auch in anderer Hinsicht zahlte sich das 'Trainingslager' in Nogaro für die Schweizer aus. Beim Versuch das neue - von Daniel Seiler erworbene - Zelt aufzubauen, stellte sich heraus, dass eine Tasche mit Bolzen fehlte. In Barcelona wäre das ein echtes Malheur geworden.<br />
Die nasse Piste am letzten Testtag sorgte dann noch für weitere Aufregungen. Truckracing-Neuling Chris Levett pflügte mit dem Atkins-MAN einige Male so kräftig durch den Kies, dass der Kühler arg in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Auch Jochen Hahn musste seine Testläufe am Samstag frühzeitig einstellen. Als er beim Beschleunigen aus der ersten Kurve heraus kräftig in die Absperrungen knallte, ging allerdings nicht nur der Kühler, sondern auch noch einiges andere zu Bruch.