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Fabien Calvet neuer FIA-Delegierter

Fabien Calvet neuer FIA-Delegierter

14. Februar 2006Bereits Anfang des Jahres wurde die Berufung des Franzosen Fabien Calvet als neuer Technik-Obmann und -Delegierter der FIA bekannt. Nun sickern nach und nach auch Einzelheiten durch. Demnach soll Calvets Vorgänger Carlos Funes während der ersten drei Rennen auch noch jeweils vor Ort sein, von Gordon Forbes, der diese Funktion zur Zufriedenheit der meisten Truckracer über Jahre ausgeübt hatte und zuletzt immer wieder mal unterstützend dabei war, ist keine Rede mehr. Die französisch-iberische Übermacht in den entscheidenden Gremien bleibt somit ungebrochen. <br />
Fachlich gibt es allerdings an dem Nutzfahrzeug-Journalisten und Truckracer Calvet, der in seinen Rennen Ende der 90er immer kräftig vorne mitmischte, nichts auszusetzen. Denn gerade in diesem Punkt gab es im letzten Jahr massive Kritik seitens der Teams. Überhaupt schienen die FIA-Offiziellen während der ganzen letzten Saison keineswegs wirklich souverän. Schon anfangs gab es gravierende Differenzen hinsichtlich der SuperRaceTrucks. Die Wettbewerbe dazu waren ja ausgeschrieben, den potentiellen Startern Zusagen gegeben worden, dennoch segnete die FIA Zeitpläne ab, in denen die SRT gar nicht berücksichtigt wurden. So kam es denn auch zu dem unwürdigen Schauspiel in Assen. Während der gesamten Saison kam es dann immer wieder zu Unstimmigkeiten, nicht selten nur in marginalen Bereichen. Unrühmlicher Höhepunkte hinsichtlich der Konfusionen innerhalb der FIA waren dann sicherlich die Momente nach dem schweren Unfall von Manolo Gonzalo am Samstag von Jarama. Die örtlichen Marshalls und Streckenposten wurden völlig allein gelassen und waren einfach überfordert. Von den Entscheidungsträgern der FIA war zunächst niemand zu sehen. So wurden denn auch einige Entscheidungen getroffen, die durch das Regelwerk nicht gedeckt waren – um es zurückhaltend zu formulieren. Dass sich mancher Fahrer und manches Team zutiefst benachteiligt fühlte, war dann die logische Konsequenz.<br />
Mit Fabien Calvet hat man nun einen Vertreter in den Gremien, der all diese immer währenden Konflikte zwischen den Teams und den Piloten auf der einen und den Offiziellen auf der anderen Seite eben auch schon aus der Position des Fahrers kennt. Somit sind die Erwartungen an den Franzosen hoch gesteckt. Letztendlich kommt seine Berufung aber doch unerwartet, hatte er sich doch am Montagmorgen nach dem Finale in Le Mans zu Testzwecken noch ins Cockpit eines Buggyra geschwungen. Ein Comeback Calvets als Pilot wäre somit eigentlich weniger überraschend gewesen.