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Der Samstag in Zolder

Der Samstag in Zolder

17. September 2005Zolder - Der Wettergott hatte mit den Truckracern ein Einsehen. Schlimmstenfalls war der Himmel bewölkt, ansonsten herrschte bestes Rennwetter. Die Läufe zum Freien Training wurden nicht in Gruppen getrennt ausgetragen, sodass im ersten der beiden Läufe sich tatsächlich alle 32 Trucks auf einmal auf der Piste tummelten. Die Pause von gerade mal 10 Minuten zum zweiten Lauf war für etwa ein Drittel der Piloten dann doch etwas sehr kurz, sie verzichteten kurzer Hand. Andere nutzten den Lauf auch nur noch, um einen zweiten Reifensatz etwas anzufahren. Arg erwischte es Jochen Hahn. Im ersten Lauf lag der Mercedes-Pilot noch in der Spitzengruppe, beim zweiten Mal zwang ihn nach gerade mal 4 Runden ein kapitaler Motorschaden schon wieder in die Box. Teamchef Conny Hahn meinte, wohl ein Defekt am 6. Kolben. In höchster Eile wurde dann der Motor gewechselt, fürs Zeittraining reichte es dann aber doch nicht mehr. Und dieses war dann eine sichere Angelegenheit der beiden blauen Buggyras. David Vrsecky legte mit 2:01.633 Min. (117,708 Km/H) eine Fabelzeit auf den Asphalt, Antonio Albacete (MAN) war auch nur rund 2 Zehntel langsamer. Im Zeittraining der Gruppe mit den geraden Startnummern ging es ging es nicht ganz so rasant zur Sache. Gerd Körber platzierte seinen Freightliner mit 2:03.059 Min. auf dem ersten Rang, Markus Bösiger (MAN) folgte knapp zwei Zehntel dahinter. Da für die Qualifikationsrennen die Gruppen wieder zusammengewürfelt wurden, belegten die beiden Buggyras nun im ersten Rennen gemeinsam die erste Startreihe mit Vrsecky auf der Pole. In trauter Gemeinsamkeit schossen die beiden Blauen Seite an Seite in die erste Kurve, in einem gewagten Manöver schaffte es Körber dann über die Außenbahn am Teamkollegen vorbeizuziehen. Der Tscheche klebte dem Deutschen während des restlichen Rennens zwar quasi an der Stoßstange, besaß aber nie eine echte Überholchance. Hinter den beiden Freightliner fuhr Frankie Vojtisek (Renault) mit komfortablem Abstand auf P3 ein vor Ross Garrett und Vincent Crozier (Renault). Hier hatten die Heinz-Werner Lenz-Fans eigentlich ihr Idol erwartet. Der Iveco-Pilot hatte sich mit dem jungen Franzosen rundenlang einen harten Fight um den 5. Rang geliefert. Dann aber schwächelte der orange Truck und der Plaidter Unternehmer fiel letztendlich noch auf den 10. Platz zurück.<br />
Das zweite Quali-Race war eine sichere Angelegenheit von Antonio Albacete (MAN). Runde für Runde war der kleine Spanier eine Sekunde und mehr schneller als seine Verfolger. Auch Markus Bösiger (MAN), fuhr seinen 2. Rang ziemlich sicher vor Markenkollegen Egon Allgäuer ins Ziel, danach folgte mit Niko Pulic der erste Mercedes. Auch Jochen Hahn startete im zweiten Quali-Race, musste allerdings wegen des verpassten Zeittrainings aus der letzten Reihe ins Rennen gehen. Schon nach der ersten Runde hatte der Altensteiger 8 Konkurrenten hinter sich gelassen, Jean-Pierre Blaise (Buggyra Freightliner) aber lieferte erbitterten Widerstand. Drei Runden später war auch der Belgier bezwungen, und nun wurde Daniel Seiler (MAN) ins Visier genommen. In der Kurve am Ende der Zielgeraden versuchte Hahn Außen vorbeizuziehen, beide Trucks wurden immer weiter hinaus getragen, der Mercedes geriet in den Kies, Seiler zog ab und auch Blaise setzte sich erneut vor Hahn. Das Trio blieb dann für den Rest des Rennens eng beieinander, die Positionen waren aber verteilt. Hinter Jose Rodrigues belegte man die Plätze sechs, sieben und acht.<br />
Im abschließenden Cup-Race hatte Körber die Pole inne, vor Albacete, Vrsecky und Bösiger.<br />
Diese große Chance auf den dritten Cupsieg der Saison wollte sich der Rheinauer keineswegs entgehen lassen. Aufs Äußerste konzentriert ging er das Rennen an und sicherte sich bereits in der ersten Runde einen Vorsprung von zweieinhalb Sekunden; es schien ganz so als würde es ein ruhiger Nachmittag für den Deutschen. Dann jedoch kam der Spanier wieder auf weniger als eine Sekunde heran, eine echte Siegchance hatte der Cepsa-Pilot letztendlich aber nicht. Schließlich mied Albacete auch jedes größere Risiko, wusste er doch seinen schärfsten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft, Egon Allgäuer, hinter Vrsecky, Bösiger und Vojtisek auf dem 6. Platz. <br />
Jochen Hahn musste sich erneut durchs Feld kämpfen. Vom 16. Startplatz ins Rennen gegangen erwischte er auch diesmal wieder einen Bombenstart, lag nach wenigen Runden bereits hinter Allgäuer auf dem 7. Rang, bis ihn in der 6. Runde der zweite Motorschaden an einem Tag aus dem Rennen warf. Die Crew nahm es gelassen, gegen 20:00 am Abend sollte die neue Maschine geliefert werden. Die 'Hähne' richteten sich auf eine lange Nacht ein.