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Most Drumherum

Most Drumherum

10. September 2005Auch in Most zeigten sich die Piloten nicht so ganz glücklich mit der neuerdings absolvierten Gruppeneinteilung für die Trainingsläufe. Zwar gab es bei den Streckenverhältnisse in Tschechien – im Gegensatz zum Truck GP am Ring – beim Zeittraining für beide Gruppen ziemlich ähnliche Bedingungen, dennoch völlig gleiche Verhältnisse herrschen nie. So kann man den Wunsch der Piloten, die Gruppierungen bis zum Cup-Race beizubehalten, sehr gut nachvollziehen. Auf diese Weise könnte man auch das Problem der nicht ausreichenden Zeit für die Fahrer, die ihr Zeittraining in der zweiten Gruppe absolvieren, dann aber im ersten Quali-Race an den Start müssen, aus der Welt schaffen. Artikel 8.2 des FIA-Reglements sieht dafür letztendlich ja auch ein Minimum von 2 Stunden vor. Noch mehr erregte die Gemüter allerdings erneut die Reifenfrage. Am 31. August war den Teams und Piloten ein Fax ins Haus geflattert, in dem die FIA dem bisher so überlegenen Goodyear Regional RHS cr 315/70-22.5 verbot. Und dieses Kleinstzeichen „cr“ kommt es eben an. Reifen dieser Art ohne dieses Zeichen sind weiterhin erlaubt. Also drängte sich natürlich die Frage auf, wie die FIA denn nun reagieren würde, wenn dieses nicht einmal 2 Zentimeter große Logo denn nun fein säuberlich entfernt worden wäre. Das Material der Lauffläche bliebe weiterhin das des verbotenen Racingreifens, rein äußerlich entspräche der Goodyear allerdings einem normalen abgeschliffenen Serienreifen. Es gibt offensichtlich schon Messgeräte, mit denen sehr wohl auch die Härte die Gummimischung gemessen werden kann, doch diese werden von den FIA-Kontrolleuren nicht eingesetzt. <br />
Am Samstagabend gab es dann im Zelt von Egon Allgäuer eine Zusammenkunft nahezu aller Fahrer und Teams, in der über einen Einheitsreifen gesprochen worden ist. Es stand wohl ein Angebot zur Diskussion, das den meisten Teams derzeit aber einfach erheblich zu teuer erschien. Möglicherweise findet die Diskussion in Zolder ja ihre Fortsetzung.<br />
Die neue Streckenführung veranlasste die Piloten zu einer ungewohnt moderaten Fahrweise in der Schikane, erst im letzten Rennen des Tages kam es zu dem allseits längst befürchteten Crash. Die als Marker eingesetzten Stangen erwiesen sich als höchst gefährlich. Wenn ein Truck sie unglücklich touchierte, flogen sie durchaus schon mal Meter hoch durch die Luft. Besonders hart traf es hier Steve Horn, dem ein vom Vordermann aufgewirbelter Markierungsstab direkt in die Windschutzscheibe donnerte. Glück im Unglück hatte der Engländer mit seiner Rechtsteuerung, andernfalls hätte dieser Zwischenfall mit schlimmsten Verletzungen enden können.<br />
Insgesamt scheinen die Tschechen aber gewillt aus dem ehemaligen Abraumgelände ein Schmuckkästchen machen zu wollen. So wird derzeit ein fahertrainings- und Sicherheitszentrum gebaut. Ein Test- und Übungsgelände für Off-Roader ist schon fertig gestellt. Auf unserer Wunschliste ganz oben steht natürlich auch ein Pressezentrum mit Klimaanlage, denn bei den immer wieder hohen Temperaturen Ende August, heizt sich der Glaskasten mit dem Teerflachdach innerhalb kürzester Zeit kräftig auf.