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Der Samstag in Most

Der Samstag in Most

03. September 2005Most - Das Wetter hielt nicht, was die Vorhersage versprochen hatte. Der Himmel war den ganzen Tag voller dunkler Wolken, und während des Zeittrainings begann es dann auch leicht zu regnen. So war dann wieder eine der beiden Gruppen erheblich benachteiligt. Denn wieder wurden die anschließenden Qualifikationsrennen nicht mehr in den ursprünglichen Gruppeneinteilungen ausgefahren, sondern genauso als seien alle Piloten in einem gemeinsamen Zeittraining auf der Piste gewesen. Im 1. Quali-Race schoss Antonio Albacete (MAN) gleich von der Pole nach vorn und gab die Führung bis ins Ziel auch nicht mehr ab. Gerd Körber sah mit seinem Buggyra-Freightliner lange Zeit wie der sichere Zweite aus, doch in der vorletzten Runde schien sein Truck zu schwächeln. Erst zogen die beidem Mercedes-Piloten Jochen Hahn und Niko Pulic an dem Deutschen vorbei und in der letzten Runde auch noch Markus Bösiger auf dem Atkins-MAN. Hinter Körber belegte Buggyra-„Gast“fahrer Adam Lacko den sechsten Rang. Im zweiten Quali-Race ging Lokalmatador David Vrsecky (Buggyra-Freightliner) von der Pole aus ins Rennen, und auch er fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Ross Garrett blieb dem Tschechen mit seinem Foden zwar ständig dicht auf den Fersen, hatte letztendlich aber nie eine echte Überholchance. Vielmehr musste sich der Engländer ständiger Angriffe von Jose Rodrigues erwehren. Etwas abgeschlagen belegte Egon Allgäuer (MAN) den vierten Platz. Nach den ersten Trainingseindrücken hätte man den Österreicher etwas weiter vorn erwarten dürfen, schließlich kam ja auch als Gesamtführender nach Most. Für seine tschechischen Landsleute enttäuschend war sicherlich auch der fünfte Rang ihres „Altmeisters“ Frankie Vojtisek (Renault) vor Daniel Seiler (MAN). <br />
Albacete ging in das anschließende Cuprennen als Polesetter und verteidigte erneut seine Führung bis ins Ziel. Allerdings war das für den kleinen Spanier nun wesentlich härter als im Rennen zuvor. Permanent griff Vrsecky an, doch auch all die Anfeuerungsrufe der Zuschauer nutzten nichts, Albacete konnte jede Attacke parieren. Leicht abgeschlagen fuhr Jochen Hahn einen ungefährdeten dritten Platz nach hause. Dahinter sicherte sich der zweite Mercedes-Pilot Pulic wenige Runden vor Schluss noch den vierten Platz, nachdem er sich über 8 Runden einen erbitterten Fight mit Ross Garrett geliefert hatte. Der Engländer musste sich so mit dem fünften Rang zufrieden geben. Ein tolles Rennen lieferte Gerd Körber. Aus der fünften Startreihe ins Rennen gegangen verlor er zunächst das Startduell gegen Vojtisek, lag in der ersten Runde nur auf dem 10.Rang und kämpfte sich dann langsam nach vorn, bis er auf seinen Teamgefährten Lacko traf. Vier Runden lang bekämpften sich die beiden Buggyra-Piloten, dann konnte der Deutsche endlich vorbeiziehen. Doch der junge Tscheche gab sich noch längst geschlagen. Gemeinsam setzte man zur Verfolgung von Ross Garrett an. Dabei bereitete Lacko seinem deutschen Teamkollegen wenige hundert Meter vor dem Ziel noch einen gehörigen Schrecken, als er dem blauen Buggyra voll links hinten auf die Reifen donnerte. Körbers Reifen zerlegte sich sofort in seine Einzelbestandteile, Garrett löste sich wieder aus der Gruppe und Körber rettete sich schließlich mit gerade mal einer Zehntel Vorsprung vor Lacko ins Ziel.<br />
Die neue Streckenführung bereitete den Piloten letztendlich weit weniger Probleme als ursprünglich erwartet. Wider Erwarten hat es in der Schikane schlimmstenfalls Berührungen, aber nicht den befürchteten schweren Crash gegeben.