Dienstag, 19.03.2024 | Deutsch | English

Der Sonntag in Estoril

11. Mai 2003Estoril - Der Wind war das beherrschende Thema des Sonntagmorgens. Denn diese allabendliche Naturerscheinung in Estoril hatte sich in der Nacht zuvor zu einem echten Sturm ausgewachsen, sodass einige Teams sich genötigt sahen, ihre Zelte abzubauen, bevor sie endgültig durch die Luft geflogen wären. Da es ansonsten nur Sonne pur gab, kam man auch bestens ohne schützendes Dach aus. Das Warm-Up und Zeittraining waren bei den Racetrucks eine eindeutige Angelegenheit für Lutz Bernau. Ebenso eindeutig gewann er auch das Qualifikationsrennen, vor Titelverteidiger Egon Allgäuer. Dieser musste seinen dritten Rang gegen einen hart fightenden Stuart Oliver verteidigen, der Atkins-Pilot hatte letztendlich aber nie ernsthaft eine Chance seinen österreichischen MAN-Markengefährten zu überholen.<br />
Im anschließenden Cup-Rennen setzte sich zunächst der aus zweiter Position gestartete Allgäuer an die Spitze, doch schon nach wenigen Runden, war die alte Reihenfolge wieder hergestellt. Bernau legte schnell einen großen Vorsprung zwischen sich und die Verfolger. Dabei war der Bayer scheinbar etwas zu schnell, denn lange nach der Siegerehrung gab es eine böse Überraschung, als er wegen Überschreitens des Speedlimits mit einer 10-Sekunden-Strafe belegt wurde. Der Vorsprung des Uttingers war groß, aber dafür nicht groß genug, sodass Allgäuer seinen deutschen Kontrahenten noch auf Rang zwei verweisen konnte. Noch ärger erwischte es Serafim Silva, der zuvor noch als Dritter auf dem Podest gestanden hatte. Er wurde ganz aus der Wertung genommen, wodurch Stuart Oliver ein zweites Mal die Punkte für den dritten Platz einheimsen konnte.<br />
Bei den Superracetrucks gab es eine Fortsetzung der eindrucksvollen Vorstellungen Gerd Körbers. Eindeutig beherrschte er das Quali-Race, musste sich allerdings anfangs des starken Drucks seines spanischen Markengefährten Antonio Albacete erwehren. Knapp dahinter belegte Markus Oestreich in seinem ersten Truckrace nach mehr als einem Jahr einen überraschenden dritten Platz. <br />
Dramatisch verlief der Start des Cuprennens. In einer Phalanx kam das gesamte Feld auf die erste Kurve zugerast. Gerd Körber hatte gerade leicht in die Rechtskurve eingelenkt, als Teamkollege David Vrsecky ihm von hinten solch einen Schlag versetzte, dass der Deutsche sich drehte. Auf der anderen Seite landete Albacete im Kiesbett. Oestreich nutzte die sich bietende Chance, schoss mitten durch und übernahm die Spitze. Hinter dem Spanier fand Gerd Körber sich plötzlich auf Rang drei wieder. Doch dann startete der Rheinauer sein großes Verfolgungsrennen, überholte nach einigen harten Runden den Spanier und setzte dann zum Angriff auf seinen alten Widersacher Oestreich an. Schließlich hatte er auch dieses Hindernis geknackt und fuhr einen wesentlich sichereren Sieg nach Hause als es der Zeitvorsprung ausdrückt. Hinter Markus Oestreich belegten die beiden anderen Buggyras lange Zeit die weiteren Plätze, bis sie wegen technischen Defekts und eines Reifenplatzers ausschieden und so dem eigentlich eher enttäuschenden Harri Luostarinen den dritten Podestplatz bescherten.