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Der Samstag in Le Mans

25. Oktober 2003Le Mans - Lutz Bernau ist Europameister bei den Racetrucks. Zunächst sah es fast so aus, als würde Le Mans am Samstag im Nebel versinken. Um 8:30 sollten die ersten Trainingsläufe gestartet werden, auf der Piste lag aber eine dichte Suppe, und der Asphalt war stellenweise glitschig und vereist. Erst gegen 13:00 lichtete sich der Nebel so, dass die Organisation es wagte, die ersten freien Trainingsläufe anzuberaumen. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die einen Trucks hatten die Strecke noch nicht verlassen, da hatten sich die nächsten in der Pit-Lane schon aufgereiht. Neben den FIA-EM-Läufen gab es ja auch noch die Rennen um die französische Meisterschaft.<br />
Im Vordergrund stand allerdings die Frage, würde Lutz Bernau seinen sicherlich komfortablen Vorsprung noch weiter ausbauen können, oder aber würden seine beiden Titelkontrahenten Stuart Oliver und Egon Allgäuer ihm noch gefährlich werden. Der schnellste Mann des Tages, Stuart Oliver, blieb bereits in der ersten Kurve nach einem kurzen Rempler mit Egon Allgäuer im Kies stecken, Bernau fuhr einem sicheren Sieg entgegen und seinem Titel ein erhebliches Stück näher. Im Cup-Race überließ der Bayer seinem anderen Konkurrenten Allgäuer gern den Sieg in der Gewissheit, dass ein zweiter Platz ihm sicher zum Titel reichen würde. Oliver, als letzter gestartet, fuhr erneut die schnellste Runden, kam letztendlich aber über einen sechsten Platz nicht mehr hinaus und fiel in der Gesamtwertung auf den dritten Rang zurück. Lutz Bernau, sein Team und sein extra angereister Fanclub dagegen feierten den zweiten Titel nach 2001 voller Überschwang.<br />
Das Zeittraining der Supertrucks begann mit einem Schock für das Deutsche Post Team. Schon bei der Aufstellung im Fahrerlager platzte an Markus Oestreichs PAM 03 der Schlauch zum Turbolader. Mit gerade mal 14 Punkten Rückstand zu Gerd Körber befand sich der Fuldaer schließlich auch noch voll auf Titelkurs. Während die Konkurrenz schon die ersten Runden absolvierte, wurde an Oeses Truck noch kräftig geschraubt. Doch auch Körber war das Glück nicht hold. Bereits nach einer Runde ereilte ihn ein kapitaler Turboschaden, und während Oestreich mit reparierter Maschine plötzlich die Bestzeit markierte, waren die Buggyra-Mannen noch damit beschäftigt, den Truck des Titelverteidigers wieder fahrbereit zu machen. Wenige Minuten vor Ablauf der Zeit setzte Gerd zur Verfolgung seines Widersachers an, und schaffte letztendlich noch den zweiten Platz in der ersten Reihe zu erobern.