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Der Sonntag in Jarama

05. Oktober 2003Jarama - Den rund 40.000 begeisterten Zuschauern auf dem hügeligen Rennkurs vor den Toren Madrids wurden wieder neben spannenden Rennen jede Menge Spektakel geboten. Insbesondere die beiden gelben Trucks des spanischen Alvi-Teams in der Racetruck-Klasse schienen mehr Spaß daran zu haben, ihre Fans mit Drehern und Burn-Outs zu unterhalten, als ernsthaft Rennen zu fahren. Sehr ernsthaft zur Sache gingen dagegen Lutz Bernau und Stuart Oliver. Im Zeittraining zeigte sich der Engländer höchst überlegen und lag im anschließenden Quali-Race eindeutig in Führung. Wegen einer unerklärlichen Stop-and-Go-Strafe fiel der Atkins-Pilot weit zurück und setzte anschließend zu einer unglaublichen Verfolgungsjagd an, allerdings zu sehr aus dem Bauch heraus. Anders ist sein Crash mit Daniel Seiler in der vorletzten Runde nicht zu erklären. So fiel Oliver schließlich erneut weit nach hinten und beendete das Rennen nur auf Rang neun, während Bernau einen bequemen Sieg vor Serafim Silva und Jose Rodrigues nach Hause fuhr. <br />
Seine Pole verteidigte der Uttinger auch anschließend im Cup-Race relativ ungefährdet. Einzig der aus dem Mittelfeld gestartete Oliver mochte ihm zu folgen. Dritter wurde Silva vor Egon Allgäuer, der im Quali-Race gar nur einen für ihn enttäuschenden fünften Platz hatte belegen können. So führt denn Lutz Bernau vor dem Finale in Le Mans mit einem beruhigenden Vorsprung von 40 Punkten vor Oliver und einem weiteren Punkt vor Allgäuer.<br />
Lange Zeit wurde bei den Supertrucks spekuliert, ob man unter Umständen mit Gerd Körber schon den neuen Champion würde küren können. Hieß es doch gerüchteweise, wegen elektronischer Probleme würde sein schärfster Titelkonkurrent Markus Oestreich gar nicht an Start gehen können. Schon das Warm-Up hatte der Fuldaer auslassen müssen, und die Mechaniker schraubten bis Minuten vor dem ersten Rennen noch kräftig am Truck. Doch dann zeigte der &quot;Lange&quot;, was zu leisten er imstande ist. Vom letzten Platz aus gestartet belegte er im Quali-Race hinter dem Titelverteidiger und Adam Lacko den dritten Platz. Auch das Cup-Rennen beendete Körber eindeutig als Sieger. Oese konnte sich vor David Vrsecky auf den zweiten Rang schieben, und so bleibt auch hier die Meisterschaft bis zum letzten Rennen offen, denn der Rheinauer hat gerade mal 14 Punkte mehr aufzuweisen als der Deutsche Post-Pilot.