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Der Samstag in Assen

27. September 2003Assen - Schon seit Jahren ist beim alljährlichen Truckerfestival im niederländischen Assen der Show-Auftritt der Renntrucks ein absolutes Highlight. Richtige Truck-Rennen wurden auf dem eigentlich als Motorradkurs bekannten TT Circuit bislang nicht gefahren. So ließen denn die Racetrucks erstmals beim diesjährigen FIA-Einladungslauf nicht nur die Motoren laufen, sondern es auch richtig krachen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.Drei Superracetrucks - zwei Buggyras und ein Deutsche Post PAM 03, den sich Harri Luostarinen und Markus Oestreich teilten, der fuhr allerdings nur im Training - und rund zwanzig Racetrucks traten im gemeinsamen Rennen an, wobei die Supertruck-Piloten ihren Kollegen in den seriennäheren Fahrzeugen etwa 20 Sekunden Vorgabe einräumen mussten. <br />
Schon in der ersten Kurve, nur wenige Meter nach dem Start knallte es heftigst. Stuart Oliver - mit Egon Allgäuer aus ersten Reihe gestartet - war direkt losgeprescht, während der Österreicher mit Motorproblemen kämpfte und nicht in Fahrt kam. Der als Gastfahrer angetretene F1-Pilot Jan Lammers, im letztjährigen Stuart Oliver-MAN unterwegs, donnerte dann schon nach wenigen hundert Metern auf den langsamer werdenden gelben Pewag-Truck und drehte ihn in den sandigen Boden. Dreck und Staub nahmen allen die Sicht, mehrere Trucks wurden in weitere Kollisionen verwickelt. Schließlich stand Dominique Orsini quer auf der Fahrspur und Allgäuer höchst gefährlich auf der Innenseite der Kurve. Die nachfolgenden Trucks fuhren mehrere Runden über die Wiese im Slalom um die Havaristen und diverse Trümmerteile. Unverständlich, dass das Rennen nicht abgebrochen wurde. Stattdessen gab es nach einiger Zeit eine SafetyCar-Phase, während die Marshalls versuchten, die Strecke wieder klar zu machen.<br />
Das restliche Rennen war dann zu kurz, als dass die Superrracetruks mit ihrer eindrucksvollen Verfolgungsjagd auch noch an den drei Führenden, Jochen Hahn, Stuart Oliver und Ross Garrett hätten vorbeiziehen können. Körber, David Vsrecky und Harri Luostarinen teilten sich in dieser Reihenfolge die Podiumsplätze in der großen Klasse. <br />
Auch das zweite Rennen begann mit einem Paukenschlag. Zunächst explodierte an Erwin Kleinnagelvoorts Uralt-Scania der Motor, dann stand David Vrseckys Truck in Flammen. Nach vielfachem Führungswechsel gewann schließlich Stuart Oliver die Wertung der Racetrucks vor - zur Begeisterung seiner holländischen Fans - Jan Lammers und Ross Garrett. Bei den Superracetrucks blieben nach dem Ausfall Vreckys nur noch Körber und Luostarinen. Rundenlang diktierte der Rheinauer das Geschehen, bis kurz vor dem Ziel der finnische Ex-Europameister einen kleinen Fehler des Deutschen nutzend, Körber den Sieg noch entreißen konnte.