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Der Sonntag in Le Mans

Der Sonntag in Le Mans

24. Oktober 2004Le Mans - Nachdem das phantastische Feuerwerk des Vorabends die Gemüter weitestgehend beruhigt hatte, begannen am Sonntagmorgen erneut die Diskussionen um die Entscheidungen der Rennkommission vom Vorabend. Ludo Faure erhielt seine Disqualifikation im Zeittraining der SuperRaceTrucks wegen Overspeedings und David Vrsecky hatte wegen technischer Probleme einfach nicht die Mindestrundenzahl absolviert, um gewertet zu werden.<br />
Mehr Diskussionen löste allerdings die 10 Sekundenstrafe aus, die sich Egon Allgäuer im Cup-Race der RaceTrucks eingefangen hatte. Dadurch rutschte er noch hinter Stuart Oliver auf Rang 8. Die mehr als 35.000 Zuschauer interessierte das allerdings wenig, sie freuten sich auf spannende Rennen, schließlich war der Kampf um die Titel in beiden Klassen noch längst nicht vorüber.<br />
Zunächst wurde dieser Fight bei den SuperRaceTrucks entschieden. Im Quali-Race versuchte Oestreich natürlich sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Drucki konnte zwar nur in der ersten Runde Hilfestellung gewähren, danach fiel der Mendiger zunächst hinter Albacete zurück und musste dann auch noch die beiden anderen Buggyras passieren lassen, doch Oeses Vorsprung war bereits so groß, dass er einem sicheren Sieg entgegen fuhr. Faure musste sich hinter Albacete mit Platz 3 zufrieden geben.<br />
Im anschließenden Cup-Race verlor Oestreich zwar schon in der ersten Runde seine Führung an Alba, doch bei 15 Punkten Vorsprung musste er das Rennen eigentlich nur zu Ende fahren. Selbst bei einem Sieg Ludo Faures wäre ihm der Titelgewinn sicher gewesen. Zum Entsetzen des Buggyra-Teams rollte der silberne Renntruck jedoch schon nach wenigen Runden in die Boxengasse. Der Kampf um die Meisterschaft war entschieden, Oese der neue Champion und der VW-Titan bereits im ersten Anlauf der SuperRaceTruck des Jahres. Zwar wollten die beiden Piloten des Deutsche Post World Net Team dem kleinen Spanier den Sieg im Rennen nicht kampflos überlassen, letztendlich gingen sie aber auch kein Risiko mehr ein. Albacete gewann schließlich knapp vor Drucki und Oese.<br />
Mehr Aufregung versprach das Finale der RaceTrucks, schließlich war Stuart Olivers Vorsprung allein am Samstag um 9 Punkte auf gerade mal 12 Zähler geschrumpft. Und auch im Quali-Race blieb dem Engländer das Pech treu. Schon das Zeittraining verlief nicht im Sinne des Atkins-Teams, und im Rennen nahm Lutz Bernau, der den dritten Platz belegte seinem MAN-Kollegen erneut vier Punkte ab. Das Rennen verlief zwar nicht mehr so spektakulär wie am Vortag, trotzdem blieb viel Metall und Plastik auf der Strecke. Einsamer Sieger war erneut Jochen Hahn, vor Adam Lacko und Bernau.<br />
Nun erwarteten die Fans voller Spannung das entscheidende Cup-Rennen. Wieder setzte sich Jochen Hahn sofort an die Spitze und fuhr sicher seinem vierten Wochenendsieg entgegen.<br />
Um die Plätze wurde allerdings einmal mehr hart gefochten. An keinem Rennwochenende der Saison gab es soviel Schrott wie beim Finale. Pünktlich zum Start hatte es nämlich zu regnen begonnen und die glitschige Piste lud regelrecht zu spektakulären Rutschpartien ein. Prominenteste Opfer waren kurz vor Schluss Gerd Körber auf seinem Freightliner, der lange Zeit wie der sichere Zweite aussah, und Lutz Bernau, der allerdings bereits in der fünften Runde. Damit war auch die EM in der „kleinen“ Klasse schon vor dem Zieleinlauf entschieden und Stuart Oliver Europameister, übrigens der 6. Titel für das Atkins-Racing-Team. Hinter Mercedes-Fahrer Hahn, belegte erneut MAN-Pilot Lacko den zweiten Platz vor dem Foden von Ross Garrett. Hinter Jose Rodrigues kam der neue Champion Stuart Oliver viel bejubelt als Fünfter ins Ziel.