Dienstag, 19.03.2024 | Deutsch | English
Ausblick in die zweite Saisonhälfte

Ausblick in die zweite Saisonhälfte

23. August 2004Mit dem Rennen in Alastaro ging die Truckracing-Saison 2004 in die zweite Hälfte. Und auch diesmal scheint es genauso spannend zuzugehen wie in den beiden Jahren zuvor. Der Triumphlauf, zu dem RaceTruck-Titelverteidiger Lutz Bernau nach einem bescheidenen Saisonbeginn angesetzt hatte, wurde in Finnland je unterbrochen. Aber auch seine schärfsten Titelkonkurrenten, Stuart Oliver, Egon Allgäuer und Adam Lacko, wie Bernau allesamt MAN-Piloten, mussten Federn lassen. Stattdessen stoben mit dem Mercedes-Benz von Jochen Hahn und dem Foden von Ross Garrett zwei RaceTrucks an die Spitze, die zuvor niemand auf der Rechnung hatte. Um ernsthaft um den Titel mitkämpfen zu können, ist der Rückstand des auf Rang 5 liegenden MB-Piloten mit 111 Punkten jedoch wahrscheinlich zu groß. Aber während der restlichen Rennen wird der Schwabe bei der Vergabe der Podiumsplätze bestimmt ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen. <br />
Dagegen ist der Abstand des viertplazierten Adam Lacko zum Spitzenreiter Oliver mit 69 Punkten durchaus noch egalisierbar, werden doch pro Rennwochenende 60 Punkte vergeben, und vier Events stehen noch aus. Und dazwischen liegen ja auch noch der Titelverteidiger Bernau und sein Vorgänger Allgäuer.<br />
Ein weiteres Zünglein an der Waage, zumindest was spannende Rennverläufe angeht, könnte ja auch noch Gerd Körber spielen. Aller Voraussicht nach wird Deutschlands populärster Truckracer zunächst erst einmal in Most mit dem Freightliner den FIA-Fahrern wieder den Garaus machen wollen. Nach dem für Buggyra wenig erfreulichen Ausflug in den hohen Norden, meinte Chefkonstrukteur Mario Kress zwar, im Focus allen Tuns stünden nun die SuperRaceTrucks und nicht der Freightliner. Doch einmal ist das Potential der Renntruck-Schmiede in Roudnice so gewaltig, dass wohl beide Aufgaben bestens bewältigt werden könnten. Zum anderen besteht dem Vernehmen nach seitens der Sponsoren größtes Interesse, dass dieser nicht nur für das Auge außergewöhnliche RaceTruck für den Rest der Saison auf den Pisten Europas weiterhin zu sehen ist.<br />
Die Sorgen von Mario Kress sind allerdings auch nicht ganz unbegründet, denn mit seinem vierten Cup-Sieg in dieser Saison setzt sich VW-Titan-Pilot Markus Oestreich nun etwas von der Konkurrenz ab. Gäbe es da nicht die Disqualifikation von Assen, hätte der Deutsche Post Pilot gar mittlerweile 28 Punkte Vorsprung. Da bei den SuperRaceTrucks pro Wochenende maximal 30 Punkte vergeben werden, wäre das bei der kleinen Zahl von Startern beinahe schon die halbe Miete auf den Titelgewinn. In Alastaro deuteten sich nun die härtere Gangart und die neue Linie an, die jetzt in der großen Klasse herrschen. Für den Rest der Saison werden wir uns auf spannende Teamwettkämpfe VW-Post vers. Buggyra einstellen können, von denen wir aber hoffen, dass sie sich auf der Piste und nicht auf Nebenkriegsschauplätzen abspielen.<br />
Einen solchen wird es aber weiter in der Reifenfrage geben, nachdem sämtliche SuperRaceTrucks in Alastaro auf Neureifen von Goodyear gestartet sind. Diese Pneus waren zuvor eigentlich nur auf der Vorderachse der RaceTrucks montiert gewesen, wo Neureifen ja vorgeschrieben sind. Die SuperRaceTruck-Piloten schworen rundum auf runderneuerte Reifen, die in ihrer Mischung den früheren Rennreifen sehr ähnlich sind, die RaceTrucks fahren diese ja nur auf der Hinterachse. Nun haben die beteiligten Entwickler der runderneuerten Reifen, darunter auch KRAIBURG, für Most wieder ganz neue Mischungen angekündigt. <br />
Hier, aber nur hier ähnelt die Situation fast der Formel 1, die Titelkämpfe sind im FIA European Truck Racing Cup aber wesentlich spannender.