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Der Sonntag in Alastaro

Der Sonntag in Alastaro

01. August 2004Alastaro - – Zur Enttäuschung aller behielt die Wettervorhersage diesmal recht. Sonnige Abschnitte wurden immer wieder von teils kräftigen Schauern unterbrochen. Die Teams taten sich sehr schwer mit der richtigen Reifenwahl und dem entsprechenden Set-Up. Am Vorabend war das Matejovsky- Team gar noch von einem leichten Schock getroffen worden. Nach dem sich der Chef bei seinem Gasteinsatz am Ring ja schon den Arm gebrochen hatte, diagnostizierte man nun hier Adam Lackos Daumenverletzung aus dem letzten Rennen des Tages als Bruch im obersten Gelenk: Gips sobald man in Tschechien zurück ist, und eine Rekonvaleszenzzeit von voraussichtlich 6 Wochen. Hier in Finnland wurde der Bruch dick bandagiert, der Rennhandschuh aufgeschnitten, ausreichend vergrößert und wieder zugenäht.<br />
Die morgendlichen Warm-Ups endeten auf leicht feuchter Piste etwas überraschend. Bei den RaceTrucks führte Ross Garrett vor Jochen Hahn, und auch bei den SuperRaceTrucks erzielte Polesetter Markus Oestreich nur die viertbeste Zeit.<br />
Zum anschließenden Qualifikationstraining hatten sich einige RaceTrucks dann verpokert. Um gleich anfangs eine möglichst freie Runde zu haben, stellten sie sich schon rund vierzig Minuten vorher in der Reihe an, während noch zwei Rahmenrennen liefen. Der Himmel verdunkelte sich derweil mehr und mehr, glücklich waren die, die die richtige Reifenwahl getroffen hatten. Jochen Hahn erzielte die schnellste Zeit vor Ross Garrett. Die Führenden im Gesamtklassement mussten sich weiter hinten einordnen: Egon Allgäuer, vor Lutz Bernau und Stuart Oliver. Adam Lacko setzte seine Pechsträhne fort, Kupplungsschaden nach drei Runden.<br />
Im anschließenden Quali-Race nutzte Hahn seine Pole und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Ebenso sicher schien lange Zeit der zweite Platz von Ross Garrett, bis Lutz Bernau, der anfangs leicht zurückgefallen war, Lacko und Allgäuer überholen konnte und dann zum Angriff auf Garrett blies. Doch der mit allen Truckracing-Wassern gewaschene Engländer parierte jede Attacke und konnte seinen zweiten Platz knapp ins Ziel retten. Auf 4 beendete ziemlich unbedrängt Egon Allgäuer das Rennen. <br />
Stuart Oliver zeigte schon in der ersten Runde eine Rallye-Cross-Einlage, sortierte sich mit weitem Abstand wieder ins Feld ein, passierte dann aber relativ flott drei seiner Konkurrenten. Im Laufe des Rennens schloss er gar auf das Verfolger-Duo Adam Lacko und Frankie Vojtisek auf, die sich einen permanenten Fight um den 5. Platz lieferten. Gefährden konnte der Engländer die beiden Tschechen letztendlich allerdings nicht mehr. Lacko brachte seinen MAN knapp vor dem roten Renault ins Ziel. <br />
Kurz vor dem Start des Cup-Rennens ging ein kräftiger Schauer über die Rennstrecke, dann gab es wieder strahlenden Sonnenschein, für alle äußerst problematische Bedingungen hinsichtlich der Reifenwahl und des Set-Ups. Ross Garrett konnte sich überraschend an die Spitze setzen, gefolgt von Hahn, Bernau und Allgäuer. Der Mercedes-Pilot übte jedoch enormen Druck auf den Engländer aus, übernahm nach einem sehr gewagten Bremsmanöver in einer der vielen Spitzkehren die Führung, und fuhr anschließend einem ungefährdeten Sieg entgegen. Garrett hingegen musste sich weiterhin permanenter Angriffe erwehren. In der vierten Runde wollten dann sowohl Bernau als auch Frankie Vojtisek direkt in Höhe der Boxenmauer am Foden vorbei. Der Tscheche erwischte den MAN des Bayern unglücklich links hinten in der Flanke, Bernau drehte sich um die eigene Achse, nahezu das ganze Feld zog an ihm vorbei. Vojtisek musste seinen Renault gar abstellen. Garrett zog unterdessen von dannen, und seinem zweiten Podiumsplatz an diesem Wochenende entgegen. Dahinter setzte sich Egon Allgäuer auf dem dritten Rang fest, während die um jeden Meter fightenden Bernau und Oliver nacheinander mit einer Stop-and-go-Strafe belegt wurden. Da der Bayer aber nicht korrekt stand, sondern langsam rollte, wurde er anschließend noch mit einer Zeitstrafe belegt, und verlor wieder seinen mühsam erkämpften fünften Rang, hinter Vincent Crozier, dann noch an Stuart Oliver. Der Pechvogel des Wochenendes blieb weiterhin Adam Lacko, dem ihn aussichtsreicher Position, der Kupplungsschlauch riss.<br />
Im Quali-Race der SuperRaceTrucks ließ Markus Oestreich das schwache Warm-Up schnell vergessen. Von der Spitze weg setzte sich der Fuldaer sofort ab und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dahinter gab es permanente Positionskämpfe der drei Buggyras. Schließlich lag Ludo Faure sicher auf Rang 2, bis ihn technische Probleme in der vorletzten Runde dazu zwangen, den silbernen Buggyra nur noch ausrollen und seine Markenkollegen Antonio Albacete und David Vrsecky ebenso wie den zweiten Postpiloten Ralf Druckenmüller an sich vorbeiziehen zu lassen.<br />
Das anschließende Cup-Rennen war, trotz des kleinen Starterfeldes an Spannung kaum mehr zu überbieten, zumal die endgültige Entscheidung der Rennkommission über den Ausgang des Rennens anschließend noch mehr als eine Stunde auf sich warten ließ. Den Start gewann David Vrsecky vor Markus Oestreich, Antonio Albacete und Ludo Faure. Dabei ging es schon extrem hart zur Sache. Der eindeutig schnellere Oese lief immer wieder zu Vrsecky auf, es schien aber, als würde der Tscheche immer wieder das Tempo stark verlangsamen, um den Abstand zu dem vor Alastaro bestplatzierten Buggyra-Piloten Faure nicht abreißen zu lassen. Als der Postpilot dann versuchte den blauen Buggyra auszubremsen, kam der Tscheche von der Strecke ab, und auch Faure schoss an ihm vorbei. Oese hatte nun freie Bahn und vergrößerte permanent seinen Vorsprung. Dahinter wechselten die Buggyra-Piloten ständig ihre Positionen, während ihnen der zweite VW-Titan im Nacken saß. Als die tschechische Armada erste Schwächen zeigte, ließ Drucki sich die Chance nicht entgehen und zog an Albacete und Faure vorbei. So kamen erstmals zwei VW-Titan-Piloten aufs Podium. Buggyra legte wegen des Überholmannövers von Markus Oestreich anschließend noch Protest ein, der aber abgewiesen wurde.