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Der Sonntag in Misano

Der Sonntag in Misano

16. Mai 2004Misano - Trotz des phantastischen Wetters kamen insgesamt doch nur 15.000 Zuschauer zum Truckracing-Event in Misano. Das Deutsche Post Team hatte noch am Abend zuvor eine böse Überraschung erleben müssen. Beim Nachwiegen nach dem Zeittraining war der VW-Titan von Markus Oestreich als um 20 Kilo zu leicht befunden worden. Der Fuldaer wurde für das Quali-Race auf den letzten Startplatz verbannt. Da allerdings die beiden DAF-Trucks nicht antraten, rutschte Oese beim fliegenden Start schon direkt an Maurice Monfrino vorbei und lag knapp hinter seinem Team-Kollegen Ralf Druckenmüller. Auch den hatte der Vizechampion bald passiert, biss sich dann aber an dem drittplatzierten David Vrsecky fest.<br />
Vorn kamen sich Polesetter Ludo Faure und der dritte Buggyra-Pilot Antonio Albacete nur kurz nach dem Start leicht ins Gehege. Danach waren die Fronten geklärt. Mit Ludo an der Spitze fuhr Buggyra einen nicht unbedingt erwarteten Dreifachsieg heim.<br />
Im anschließenden Cup-Race gewann Albacete das Startduell gegen Ludo Faure, und fast schien es so, als könne auch noch der vom vierten Platz aus ins Rennen gegangene Markus Oestreich, den Polesetter passieren. Doch der Franzose konterte in der nächsten Kurve und damit waren auch schon die Weichen für das restliche Rennen gestellt. Anfangs konnte Ludo seinem spanischen Teamkollegen noch im Windschatten folgen, dann aber jedoch setzte sich der rote Buggyra mehr und mehr ab und fuhr einem sicheren Sieg entgegen. David Vrsecky hatte sich hinter Oese geklemmt und versuchte mehrfach anzugreifen. Dabei schoss er aber doch wohl übers Ziel hinaus und wurde prompt mit einer Stop-and-Go-Strafe belegt, die ihn weit zurückwarf. Da die beiden DAF-Trucks wegen technischer Probleme auch im Cup-Race nicht antraten, drehte Maurice Monfrino hinter Ralf Druckenmüller einsam seine Runden.<br />
Hatte mancher nach den eindeutigen Siegen Stuart Olivers vom Samstag weiter einen Alleingang des Atkins-Piloten bei den RaceTrucks erwartet, so belehrte ihn Lutz Bernau eines besseren. Im Zeittraining holte sich der Bayer bereits die Pole und setzte sich im anschließenden Quali-Race auch gleich an die Spitze. Im Laufe des Rennens konnte der Deutsche sämtliche Angriffe des Engländers klar parieren, und fuhr sicher zum Sieg. Den dritten Rang behauptete eindeutig Adam Lacko. Sein Teamchef Egon Allgäuer musste sich auf Rang 4 der ständigen Angriffe Frankie Vojtiseks erwehren, doch der Österreicher hatte den Tschechen bis zum Passieren der Zielflagge klar im Griff.<br />
Ein äußerst spannendes Duell lieferten sich die beiden Franzosen Dominique Orsini und Bruno Ramonas um den vorletzten Platz. Schließlich ging der blau-weiße Renault Orsinis knapp vor dem Phönix-Man durchs Ziel.<br />
Im Cup-Race, dem letzten Rennen des Tages, legte Stuart Oliver einen Bombenstart hin, lag in der ersten Kurve aber auf der ungünstigen Außenbahn, so dass Lutz Bernau sich doch wieder an die Spitze setzten konnte. Im Windschatten folgte ihm der Atkins-Pilot und setzte den Bayern unter Druck. Doch der Bayer gab sich keine Blöße und Oliver keine Chance. Platz 3 hatte sich Adam Lacko erkämpft, doch bereits in der zweiten Runde konnte Egon Allgäuer ihn passieren und den Podiumsplatz auch bis ins Ziel verteidigen. Lange Zeit wurde der junge Tscheche dann von seinem Landsmann Vojtisek gejagt, bis dieser in der vorletzten Runde wegen eines Defektes aufgeben musste. So kam Jochen Hahn noch auf Rang fünf – nachdem er von 9 aus gestartet – erst kurz vor Schluss nach rundenlangen Kämpfen Jose Rodrigues hatte passieren können. <br />
In der Gesamtwertung führt bei den SuperRaceTrucks nun Faure knapp vor Vrsecky, Albacete und Oestreich. Bei den RaceTrucks baute Oliver seine Führung aus, auf den Plätzen liegen weiterhin, Lacko, Allgäuer und Bernau.