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Der Samstag in Misano

Der Samstag in Misano

15. Mai 2004Misano - Das Wetter hat das gehalten, was die Truckracer sich von der italienischen Adria versprochen haben, strahlender Sonnenschein. <br />
Der Reifendiskussion scheint vorerst ausgestanden, Buggyra ist zu seinem alten Lieferanten zurückgekehrt und hat nun ein offenbar regelkonformes Profil auf den Pneus. Dennoch ist KRAIBURG weiter äußerst aktiv, mehr und mehr Piloten und Teams – insbesondere in der RaceTruck-Klasse von den Vorzügen, der eigenen Reifen zu überzeugen. Dazu wird es in der nächsten Zeit ausgiebige Testfahrten geben, auch mit Piloten, die momentan noch nicht auf KRAIBURG bauen.<br />
In der „großen“ Klasse dominierte Antonio Albacete knapp die Läufe zum Freien Training. Buggyra-Teamkollege Ludovic Faure und VW-Post-Pilot Markus Oestreich folgten dicht dahinter, vor David Vrsecky. Ralf Druckenmüller, der in Barcelona noch in der letzten Rennrunde Tagesbestzeit gefahren war, konnte die Hoffnungen, die wohl er und sein Team daran geknüpft hatten, nicht erfüllen, gut 2,5 Sekunden fehlen ihm derzeit zur Spitze. Auch im Zeittraining reichte es so für den Deutschen hinter Vrsecky und vor Maurice Monfrino sowie den beiden DAF-Trucks nur zum fünften Startplatz.<br />
Die Spitze allerdings ist in der Reihenfolge Faure, Albacete und Oestreich gerade einmal 2 Zehntel auseinander, was für den Sonntag auf spannende Rennen hoffen lässt.<br />
Bei den RaceTrucks war die Überlegenheit des Atkins-MAN für die Konkurrenz schon etwas deprimierend. Passend zum Geburtstag bescherte Stuart Oliver seinem Race-Engineer Stefan Honens dann auch den von kaum niemand mehr bezweifelten Sieg in beiden Rennen.<br />
Im Quali-Race setzte der wieder zurückgekehrte Frankie Vojtisek dem britischen Piloten allerdings rundenlang kräftig zu. Um den dritten Rang kebbelten sich in äußerst spannender Weise die drei MAN-Fahrer Lutz Bernau, Egon Allgäuer und Adam Lacko, bis zur letzten Runde. Doch dann kam die Ernüchterung für die zweit- und drittplatzierten Vojtisek und Bernau. Beide wurden jeweils mit einer 20-Sekundenstrafe belegt, und fielen so noch hinter Allgäuer und Lacko zurück.<br />
Auch im folgenden Cup-Race fuhr Stuart Oliver erneut vornweg, diesmal allerdings völlig unbedrängt. Heiße Kämpfe gab es allerdings wieder unter den Verfolgern, den gleichen wie im Quali-Race zuvor. Lange Zeit behauptete Allgäuer Rang 2, bis am österreichischen MAN ein Stoßdämpfer zu Bruch ging, wodurch der gelbe Truck bis auf den 7. Platz zurückfiel. Zwei Runden später kassierte der Vize-Europameister dann auch noch eine Stop-and-Go-Strafe wegen zweimaligen Überfahrens der Penalty-Marker, er fiel noch weiter zurück und gab dann wegen der technischen Probleme drei Runden vor Schluss ganz auf. Lutz Bernau dagegen kämpfte sich vom 5. Startplatz langsam nach vorn und schaffte es dann auch noch in der letzten Runde Frankie Vojtisek vom vermeintlich sicheren dritten Platz zu verdrängen. Ein tolles Rennen fuhr auch Mercedes-Pilot Jochen Hahn, der im Quali-Race nicht das Ziel erreicht hatte und deshalb vom letzten, dem 17. Starplatz aus ins Rennen gehen musste. Schließlich landete der Schwabe noch auf einem unter diesen Umständen nicht erwarteten fünften Platz.