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Der Samstag in Barcelona

Der Samstag in Barcelona

17. April 2004Barcelona - Das scheußliche Wetter vom Freitag war schnell vergessen. Auch wenn nicht permanent die Sonne schien, man konnte zufrieden sein. Nicht zufrieden war sicherlich Lutz Bernau. Der Titelverteidiger bei den RaceTrucks hatte sich bestimmt mehr versprochen. In den Trainingsläufen war der Bayer immer vorn mit dabei. Beim Qualirace vom dritten Platz aus gestartet lieferte er sich rundenlang einen begeisternden Kampf mit Polesetter Adam Lacko. Wenige Runden vor Schluss legte sich der Bayer in der ansteigenden Curve Banc Sabadell neben den gelben MAN und schickte sich an, die Spitze zu übernehmen. Doch der Tscheche hielt dagegen, Bernau landete im Gras drehte sich und fiel hinter Allgäuer und Jose Rodrigues auf den vierten Rang zurück. So war denn auch Zieleinlauf. Auf den weiteren Plätzen folgten Jochen Hahn, Vincent Crozier und Stuart Oliver. Der Brite, EM-Gesamtführender, hatte im Zeittraining die zweitschnellste Zeit gefahren, war dann jedoch wegen Overspeedings ans Ende des Starterfeldes verbannt worden. Mit einem phantastischen Start machte er schon vor der ersten Kurve zehn Plätze gut, am Ende hatte er gar 21 Konkurrenten hinter sich gelassen, doch den Sohn von Noel Crozier schaffte der Atkins-Racing-Pilot dann doch nicht mehr. <br />
Das Cuprennen verlief für Lutz Bernau noch verheerender. Die beiden Führenden, Adam Lacko und Egon Allgäuer setzten sich gleich vom Feld ab. Hinter Jose Rodrigues lieferten sich die Verfolger, Lutz Bernau, Jochen Hahn und Stuart Oliver erbitterte Auseinandersetzungen. Bereits in der zweiten Runde traf der Bayer den Mercedes-Piloten so unglücklich, dass beide in der Wiese landeten und ans Ende zurückfielen. Lacko fuhr einem weiteren ungefährdeten Sieg entgegen, Rodrigues verteidigte seinen dritten Platz hinter Allgäuer und vor Stuart Oliver. <br />
Bei den SuperRaceTrucks stand immer noch die Reifenfrage im Vordergrund. FIA-Technikchef Berger war eigens nach Barcelona gekommen, um eine eindeutige Entscheidung zu treffen. Überraschend markierte „Gastfahrer“ Noel Crozier im Qualifikationstraining die Bestzeit, wurde aber letztlich doch wegen Overspeedings disqualifiziert. So gibt’s denn nun am morgigen Sonntag eine erste Startreihe mit zwei Buggyras, Ludo Faure und David Vrsecky, vor Markus Oestreich und Antonio Albacete. Ob am Sonntag aber auch so gestartet wird, bleibt abzuwarten. Wurde doch schließlich dem Protest von Peter Müller gegen die Buggyra-Reifen stattgegeben. So avancierte die österreichische Reifenfirma Kraiburg zum größten Sieger des Samstags. Nicht nur, dass das komplette RaceTruck-Podium Kraiburg-bereift war, auch Buggyra sah sich gezwungen, seine eigenen Reifen durch „Kraiburger“ zu ersetzen, wollte man denn weiter mitfahren.