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Der Samstag in Assen

Der Samstag in Assen

03. April 2004Assen - In der Nacht erst hatte das Hahn-Team gravierende Änderungen an der Hinterachse vorgenommen, da bei der Fahrzeugabnahme am Freitagnachmittag einiges bemängelt worden war. Dennoch lag der Mercedes nach dem ersten Zeittraining zusammen mit Stuart Oliver klar an der Spitze. Enttäuschend dagegen verlief das erste Kräftemessen für die drei Kraiburgbereiften Trucks aus dem Allgäuer-Team. Doch das sollte sich schnellstens ändern. Nach dem Qualifying belegten Egon Allgäuer und sein neuer Teamkollege Adam Lacko denn auch die erste Startreihe, Titelverteidiger Lutz Bernau wurde wegen Overspeedings auf den letzten Startplatz verbannt.<br />
Im anschließenden Quali-Race ging Egon Allgäuer gleich in Führung und verteidigte diese auch sicher bis ins Ziel. Hinter dem Österreicher versuchte Stuart Oliver den jungen Tschechen Adam Lacko immer wieder vom zweiten Platz zu verdrängen. Trotz seiner ständigen Angriffe musste sich der Engländer letztendlich aber mit dem dritten Rang zufrieden geben. Hinter dem sicher auf Vier fahrenden Frankie Vojtisek gab es einen weiteren spektakulären Fight zwischen Jochen Hahn und Jose Rodrigues. Rundenlang setzte der Mercedes-Pilot den Portugiesen unter Druck, einige Male schien er den MAN schon gepackt zu haben. Doch Rodrigues schaffte es immer wieder die fünfte Position knapp zu verteidigen. Erst nach zwei Drittel des Rennens gelang es Hahn dann doch einen Moment der Unachtsamkeit des jungen Rodrigues auszunutzen und in einem gewagten Manöver an ihm vorbeizuziehen.<br />
Lutz Bernau hatte sich schnell durchs hintere Feld gekämpft, biss sich dann aber an einem ebenso diszipliniert wie beherzt fahrenden Daniel Seiler fest, und musste sich schließlich mit Rang neun zufrieden geben. <br />
Pünktlich zur Startaufstellung im Cup-Race begann es zu regnen. Die Rennleitung ließ zwei Einführungsrunden fahren in der Hoffnung, dass dadurch die Strecke etwas abtrocknen würde. Viel geholfen hatte es wohl nicht. Gleich in der ersten Runde kollidierten die drei Führenden, Egon Allgäuer, Adam Lacko und Stuart Oliver. Regenspezialist Frankie Vojtisek war eindeutiger Nutznießer, übernahm die Führung vor dem arg ramponierten Oliver während die beiden Trucks aus dem Allgäuer-Team nicht minder stark in Mitleidensaft gezogen etwas weiter zurückfielen. Der Engländer wurde dann allerdings mit einer Stop-and-Go-Strafe belegt und sortierte sich im Mittelfeld wieder ein. Jochen Hahn hatte sich mittlerweile auf Rang zwei vorgekämpft vor Vincent Crozier und Jose Rodrigues. Stuart Oliver schaffte es anschließend wieder ins Vorderfeld zu preschen, während Lacko und Allgäuer sich im Mittelfeld aufrieben. Der mit großem Vorsprung führende Vojtisek sah schon wie der sichere Sieger aus, wurde dann aber beim Überrunden von Daniel Seiler, dessen Bremsen keinerlei Wirkung mehr zeigten, herausgeschossen. So fuhr denn Jochen Hahn einen unerwarteten Sieg nach Hause, vor Oliver und Vincent Crozier.<br />
Die Überraschung bei den SuperRaceTrucks lieferten sicher die neuen Volkswagen der Deutschen Post. Zuvor hatten sie noch keinen einzigen ernsthaften Testkilometer hinter sich gebracht, zeigten aber bereits beim ersten Training, dass sie den erprobten Buggyras durchaus Paroli bieten konnten. Beim Qualifying markierte Markus Oestreich ziemlich schnell die Bestzeit, bevor ihm Antonio Albacete in der letzten Runde zwar noch bis 49 tausendstel auf den Pelz rücken, nicht aber die Pole streitig machen konnte. Auch Ralf Druckenmüller, der in Vertretung des erkrankten Harri Luostarinen erstmals einen Renntruck pilotierte, hatte als Fünfter gerade einmal eine Sekunde Abstand zur Bestzeit. Trotz der Minibesetzung von nur sechs Trucks lässt die Ausgeglichenheit des Feldes spannende Rennen erwarten.