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Der Freitag in Assen

Der Freitag in Assen

02. April 2004Assen - Die Reifenfrage schien eigentlich eine schon längst erledigte Angelegenheit, doch in Assen erhitzten sich die Gemüter erneut. Anlass war der Beschluss der Technikkommission runderneuerte Reifen an Hinterachse der RaceTrucks zuzulassen. Diese Entscheidung war erst einige Tage nach der Öffnung der Einschreiblisten getroffen worden, nach den Regeln der FIA ein echter Fauxpas. Dennoch war den Produzenten von runderneuerten Reifen zugesichert worden, es gebe keinerlei Probleme. Sich darauf verlassend war auch die österreichische Firma Kraiburg mit großem Aufgebot und einem Truck voller Reifen nach Assen gekommen. Wie vom Blitz getroffen ereilte nun die Verantwortlichen die Nachricht, dass einige Teams sich gegen die Zulassung runderneuerter Reifen sträuben würden, da die Entscheidung nicht regelkonform getroffen worden sei. <br />
So wurde FIA-Koordinator Jonathan Reeves nun zum meistbeschäftigten Mann im Paddock. Team für Team klapperte er ab, um sich nachträglich die Zustimmung sämtlicher gemeldeter Fahrer bestätigen zu lassen. Roland Schutte und Michael Gorski von Kraiburg taten ein Übriges, um gerade bei den Teams, die den runderneuerten Reifen eher skeptisch gegenüber standen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Erst gegen 22.00 Uhr hatte man sämtliche Unterschriften unter Dach und Fach.<br />
Bei all dieser Hektik, ging eine große Überraschung fast unter. Ex-Europameister Harri Luostarinen befindet sich derzeit noch in ärztlicher Behandlung und war – entgegen der Annahmen von Post-Team-Chef Peter Müller – nicht rechtzeitig für Assen wieder gesund geschrieben worden. Statt des Finnen wird nun Ralf Druckenmüller aus Mendig, höchsterfahrener Tourenwagenpilot, das Cockpit im zweiten Volkswagen-Truck einnehmen. Am Tag zuvor waren die SuperRaceTrucks des Wolfsburger Konzern im Rahmen einer Pressekonfernz erst präsentiert worden.