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Ende des Speed-Limits im Truckracing ?

Ende des Speed-Limits im Truckracing ?

01. April 2004Ein SuperRaceTruck kann Spitzengeschwindigkeiten von nahezu 300 Km/h erreichen. Das hat auch David Vrsecky gezeigt, als er am 12.Februar in Dubai den Weltrekord für Trucks auf sagenhafte 281,723 Km/h schraubte. <br />
Seit vielen Jahren ist das Speed-Limit eines der meist diskutierten Themen im Fahrerlager der Truckracer. Warum 160 km/h, warum nicht 180 oder gar 200 ?<br />
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sorgten seit jeher für Ärger und Probleme bei der FIA. Fehlmessungen bei den Tachoscheiben, falsche Interpretationen, unterschiedliche Kalibrierungen usw., usw.<br />
2002 wurde die mittlerweile bewährte Messung mit der Kienzle-Black-Box durch das Messverfahren per GPS durch die französische Firma GTRC ersetzt. Doch speziell in Misano war zu sehen, wie anfällig dieses System für Störfaktoren von Außen ist. Es gab massive Probleme durch den nahegelegenen Flugplatz der italienischen Luftwaffe. Im letzten Jahr wurde Daniel Seilers RaceTruck beim Lauf an der Adria mit sage und schreibe 1500 km/h gemessen.<br />
Modifikationsvorschläge gab es immer, und so stand in 2003 seitens der FIA ja auch zur Debatte, für vielleicht 10 Sekunden, die Fahrer schneller als 160 fahren zu lassen, z.B. in der Startphase. Wie aber sollte dann wieder kontrolliert werden, ob diese 10 Sekunden-Zeitspanne denn auch tatsächlich eingehalten würde ?<br />
Nachdem nun bei Buggyras Weltrekordfahrten in Dubai offenkundig geworden ist, wie sicher mittlerweile die Renntrucks sind, wurde auch bei der FIA darüber diskutiert, ob nicht zukünftig schneller als 160 km/h gefahren werden sollte. Ein Statement informiert darüber, dass nach dem Rennen in Nogaro das Speed-Limit nur noch für die RaceTruck-Klasse gelten werde, SuperRaceTrucks werden dann ohne jegliche Beschränkung fahren können.<br />
Man kann sich kaum vorstellen, dass am Nürburgring ein Pulk von SuperRaceTrucks mit einem Tempo von 260 oder gar 270 km/h über die Geraden rasen wird, das wird sicherlich höchst spektakulär und aufregend.<br />
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Der französische RaceTruck-Pilot Bruno Ramonas begrüßte bereits diese Änderungen. Seiner Meinung nach ist das Ende des Speed-Limits für das Truckracing nur positiv. Das Risiko sei zwar etwas höher, doch die Rennen würden einfach wesentlich spektakulärer. Er selbst habe bereits am 6. März mit seinem Phoenix-MAN auf der Strecke von Nogaro Testfahrten unter den neuen Bedingungen absolviert, es sei einfach sensationell gewesen. Die Zielgerade sei zu kurz , um schneller als 170 km/h zu fahren, doch auf der langen Geraden sei er dreimal schneller als 240 gewesen. Während der schnellstens Runde sei per GPS sogar ein Spitzentempo von 247 km/h gemessen worden. Doch am Ende der Geraden sei das Bremsen nun extrem hart. Diese noch privaten Testläufe seien sehr aufregend gewesen, und er sei überzeugt, so Ramonas weiter, dass auch die anderen Truckracer so empfinden würden.<br />
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Diese neuen Informationen haben natürlich schon Diskussionen in einer Reihe von Ländern ausgelöst, gerade auch in Frankreich. Denn dort werden wegen der Besonderheiten der Französischen Meisterschaft wohl künftig in einem einzigen Lauf Trucks antreten, von denen einige nur 160 km/h fahren dürfen, während andere mit 250 und mehr an ihnen vorbeirauschen.<br />
Mehr dazu und auch noch Photos auf www.lescamions.com<br />
[i]April, April: Man sollte wirklich nicht alles glauben, was man so zu Lesen bekommt; erst recht nicht zum 1.April. Die diversen Anrufe und Emails, die uns einen Tag vor unserer Abreise nach Assen noch erreicht haben, zeigen allerdings, wie sehr dieses Thema die Gemüter erhitzt. Aber dennoch, der Wahrheitsgehalt geht gegen Null, es ist nur ein von unserem französischen Kollegen Jonathan André initiierter Aprilscherz. [/i]