Dienstag, 19.03.2024 | Deutsch | English
Quo Vadis FIA ETRC

Quo Vadis FIA ETRC

. August 2003Die Hälfte der Rennen ist vorüber, und es ist angebracht zu fragen, welche Richtung der FIA European Truck Racing Cup im nächsten Jahr denn nun gehen wird. Die vielfach beschworene Einigkeit aller Truckracer scheint weiter entfernt als noch zu Beginn der Saison. Ein Kriterium dafür sollte auch die gemeinsame Vermarktung sein, allen voran bei der TV-Berichterstattung. Dafür gab es verschiedene Bewerber, nach dem Truck GP am Nürburgring konnten diese den FIA-Verantwortlichen ihre Vorstellungen präsentieren. Doch statt sich nun für einen der Konkurrenten zu entscheiden, schob man das Ganze unter dem Aspekt, nun noch eine allgemeine Ausschreibung starten zu wollen, erst einmal weiter nach hinten. Dann wird aber kaum mehr ausreichend Zeit sein, ein entsprechendes Konzept für das nächste Jahr tatsächlich umsetzen zu können. Bekanntlich haben gerade die TV-Stationen ausgesprochen lange Vorlaufzeiten. <br />
Auch den Aussichten, dass es im nächsten Jahr keine Klassentrennung mehr in Superracetrucks und Racetrucks geben werde, wird gegenwärtig wenig Erfolg beschieden. Buggyra scheint weit von der Absicht entfernt zu sein, künftig mit einem aus einem Serienfahrzeug abgeleiteten Racetruck antreten zu wollen, sondern wird allenfalls bereit sein, den jetzigen SRT-Mk02 den technischen Vorgaben der RT-Klasse anzupassen. Die Protagonisten der Racetrucks, allen voran MAN, sehen aber keinen Sinn darin, mit ihren aus der Serie entwickelten Trucks gegen &quot;Phantasie&quot;-Renner anzutreten, war aus München zu hören. Dort hat man vielmehr die Vorstellung, dass die Racetrucks sich wieder sehr viel mehr der Serie annähern sollten. Dann wären auch möglicherweise mit Iveco und Renault noch weitere Großserienhersteller bereit, sich in ähnlicherweise zu engagieren wie MAN. <br />
Vom Chris Hodge Team wird gemunkelt, man wolle - beispielsweise mit einem ähnlichen Fahrzeug wie dem Foden von Ross Garrett mit dem bärenstarken CAT-Motor - wieder ins Renngeschehen eingreifen. <br />
Letztendlich zielt alles daraufhin, durch diese Maßnahmen nicht nur weitere Kostenexplosionen zu vermeiden, sondern effektiv die Kosten tatsächlich zu reduzieren. Andererseits möchte Martin Koloc natürlich nun die Früchte seiner Millioneninvestitionen in den vergangenen Jahren ernten. Sollte er schließlich aber nur noch als einzig wettbewerbsfähiger Repräsentant der SRT-Klasse übrig bleiben, wäre es durchaus denkbar, dass das tschechische Team sich dann außerhalb Europas orientieren wird. Vielleicht war die &quot;Dienst&quot;reise David Vrseckys in die arabischen Emirate schon ein erster Hinweis darauf. Auch die USA kämen als Betätigungsfeld für Buggyra durchaus infrage, da der MK02 mit den dortigen technischen Vorgaben nicht besonders kollidieren würde. Ebenso ist auch die Idee von der World Series im Truckracing immer noch nicht ganz begraben. Dann aber stünde eher zu erwarten, dass die Amerikaner sich dem bewährten europäischen Regelement annähern würde. Am Wochenende vor dem Rennen in Most wird der Mentor der europäischen Truckracing-Manager, David Atkins, im übrigen in die Staaten fliegen, wo einmal mehr Racetruck-Demonstrationen stattfinden werden.