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Lange Pause

Lange Pause

. August 2003So eine lange Sommerpause gab es für die Truckracer bisher noch nicht, und dann noch bei solch einem Wetter. Daran könne man sich schon gewöhnen, ließ mancher insgeheim verlauten. Dennoch trauern auch Viele dem ausgefallenen Event im finnischen Alastaro nach. Vermittelten schon die langen Fahrten mit den Fähren ein bisschen Urlaubsstimmung, so bildete dieses eher einem Familientreffen gleichende Rennwochenende doch den Kontrapunkt zu der riesigen und hektischen Veranstaltung am Nürburgring. Genau dies wurde dem nördlichsten Rennen im Rahmen des FIA European Truck Racing Cup wohl auch zum Verhängnis. Was den Aktiven so sehr zusagt, bedeutete für die eher den wirtschaftlichen Aspekt im Auge behaltenden Managern dann doch, dass nun gerade zu Zeiten knapper Kassen der finanzielle Aufwand in keinem effektiven Verhältnis mehr stand.<br />
Es würde nicht überraschen, wenn die Entscheidung der Finnen, nach der Absage der Superracetrucks von sich aus auch die Rennen der Racetrucks zu canceln, auf Dauer das Aus für Alastaro bedeuten würde. Das holländische Assen steht bereit. Und nach einem Blick auf die Autokennzeichen der Besucher des Truck Grand Prix in der Eifel, weiß man auch, welch großes Publikumspotential in den Niederlanden vorhanden ist. Darüber hinaus stehen mit dem Lausitzring, wo die Verantwortlichen schon zwei Mal unter Beweis gestellt haben, dass man dort mit den Veranstaltungen andernorts bestens in Konkurrenz treten kann, und auch dem Hockenheimring, wo das geplante Einladungsrennen in diesem Jahr aus Termingründen leider nicht mehr zustande kam, auch noch zwei deutsche Rennkurse zur Verfügung. <br />
Schon lange wird gefordert, im wirtschaftlich stärksten Land Europas mit der absolut größten Nutzfahrzeugindustrie zwei Truckracing-Veranstaltungen durchzuführen. Doch die französisch-iberisch dominierte Vergabekommission der FIA scheint diesem Gedanken wenig Sympathie entgegenzubringen. Tatsächlich sind manche Entscheidungen einfach nicht nachvollziehbar. Seitens der FIA werden am Nürburgring die gleichen höchst kostenintensiven Maßnahmen gefordert wie bei einem Formel 1-Rennen. Bei einzelnen Events im Süden und Südwesten Europas stehen aber nicht einmal Reinigungsfahrzeuge zur Verfügung, aufkeimende Flammen werden von den Marshalls mit Füßen ausgetreten, von solchen Merkmalen wie zu enger Fahrbahn, nicht ausreichenden Sicherheitszonen und mangelnden Sanitäreinrichtungen ganz abgesehen. <br />
Etwa ab November wird man dann erfahren können, in welche Winkel Europas die Karawane der Truckracer im nächsten Jahr ziehen wird.