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Schon 2004 nur noch eine Truck-Race-Klasse !?

. Juni 2003Wahrscheinlich wird im nächsten Jahr das Realität, was vielfach schon in der Saison 2002 erwartet worden war, nur noch eine Klasse im FIA European Truck Racing Cup. Durch den Rückzug von MAN und Mercedes-Benz vom offiziellen Truckracinggeschehen zum Ende der Saison 2001, sah es lange Zeit ja so aus, als ob im folgenden Jahr überhaupt keine Superracetrucks würden an den Start gehen können. Im Januar 2002 gab es nur einen wirklich rennfähigen Super-Race-Truck, den CAT-TRD von Harri Luostarinen. Den unermüdlichen Arbeiten des Buggyra-Teams und dem unerschütterlichen Vertrauen Gerd Körbers in dieses Team, war es schließlich zu verdanken, das die Tschechen ihre Vorjahresprobleme in den Griff bekamen. In 2001 hatte der Buggyra MK 01 nicht ein einziges Mal eine volle Renndistanz durchstehen können. Nun gab es plötzlich zwei wettbewerbsfähige Fahrzeuge. CAT-TRD brachte mit dem Cepsa-Renner auch noch einen zweiten Truck auf die Piste, und Tatra deren sogar drei. So präsentierte sich denn die vergangene Saison überraschend und unerwartet insgesamt als eine der spannendsten überhaupt. Nicht vergessen sollte man aber, dass einzelne Rennen - insbesondere, wenn das eine oder andere Fahrzeug ausfiel - durchaus recht langatmig, um nicht zu sagen langweilig waren. <br />
Die Racetrucks boten hingegen während der ganzen Saison immer wieder heiße Auseindersetzungen, die nicht nur vom harten Zweikampf zwischen Egon Allgäuer und Lutz Bernau lebten. Trotz der unsinnigen Entscheidung die Finals zum FIA European Truck Racing Cup und zur französischen Meisterschaft auf ein und dasselbe Wochenende zu verlegen, kamen immer noch ausreichend viele Trucks an die etwas abgelegenere Piste in der Lausitz. <br />
Schon im letzten Jahr wurden Stimmen laut, die Zusammenarbeit beider Race-Truck-Klassen zu intensivieren, diese vielleicht sogar zu vereinen. Stattdessen gab es aber plötzlich mit der TRM-AG von Peter Müller, Henry Gracia und Martin Koloc für die Super-Race-Trucks und der GPTR Ltd./MotoMotion für die Race-Trucks zwei konkurrierende Vermarktungs-Teams, die die Tätigkeiten der nicht mehr existenten INTRO übernehmen und ausweiten wollten. <br />
Beim Finale am Lausitzring gab es noch einmal eine groß angelegte Pressekonferenz der TRM-AG, dennoch ging der Effekt, den diese Gesellschaft auslöste, außerhalb Tschechiens fast gegen Null. Die GPTR Ltd. präsentierte hingegen fast weltweit zumindest einstündige Fernsehberichte der Race-Trucks, nur eben nicht im deutschen TV. Hierzulande sind die Rennen bestenfalls per digitalen Satellitenempfang zu sehen. <br />
Angesichts der zahlenmäßig weiterhin äußerst mager besetzten Super-Race-Truck-Klasse und des insgesamt ganz und gar nicht befriedigenden Sponsorenengagements scheint eine einheitliche Vermarktung und die Bildung einer einzigen Klasse im FIA European Truck Racing Cup nun unumgänglich. Nach dem durch den CAT-Rückzug bedingten Ausstieg Henry Gracias sind die Aktivitäten der TRM-AG wohl nun völlig eingestellt worden, wohingegen Steve McLaughlin und Franz Rau von GPTR Ltd./MotoMotion aktiver sind als zuvor. So konnte man denn auch in Misano zufrieden verkünden, dass an dem von der GPTR Ltd. initiierte Einladungsrennen Ende September im holländischen Assen die SRT-Teams ebenfalls teilnehmen werden. Dem Ziel, schon im nächsten Jahr die Truck-EM nur noch in einer einzigen Klasse ausfahren zu wollen, kam man jetzt schließlich in ausführlichen Gesprächen am Rande des österreichischen Truck-GP am A1-Ring bedeutend näher.