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Der Samstag in Alastaro

Der Samstag in Alastaro

03. August 2002Alastaro - Im Warmup sah es noch ganz so aus, als könne Lutz Bernau dem in letzter Zeit so überragenden Egon Allgäuer wieder Paroli bieten, doch im anschließenden Zeittraining stellte der Österreicher mit mehr als vier Zehntel Vorsprung die alten Hierarchieverhältnisse wieder her. Großes Pech hatte Terry Rymer, als Mitte des Zeittrainings eine Bremsscheibe brach. Jochen Hahn und David Jenkins wurden wegen zuviel Schwarzrauchs disqualifiziert.<br />
Im Quali-Race hatte Bernau dann einen hervorragenden Start erwischt, doch bei der anschließenden Doppelrechstkurven-Kombination lag Allgäuer nun mal auf der besseren Innenbahn, setzte sich an die Spitze und fuhr einen überlegenen Start-Ziel-Sieg ein. Einen dramatischen Kampf lieferten sich Jochen Hahn und Noel Crozier um Platz drei, bei dem der Franzose letztendlich die Oberhand behielt. <br />
Im Cup-Race ging Allgäuer gleich an die Spitze, hatte dann aber Probleme in der zweiten Rechtskurve. Der dahinterliegende Lutz Bernau musste halb durchs Gras. In der nächsten Kurve gab es ein leichtes Gerangel, worauf der Titelverteidiger die Führung übernahm und Allgäuer sich auf dem vierten Platz wieder fand. Lutz Bernau: &quot;Ich weiß nicht, was Egon ausgangs der zweiten Kurve widerfahren ist, vielleicht hat er sich verschaltet. Ich musste aufs Gras ausweichen, sonst wäre ich ihm draufgefahren.&quot; Nutznießer dieser Situation waren letztendlich auch noch Noel Crozier und Jochen Hahn, die dem Österreicher einen sicher geglaubten Podiumsplatz abspenstig machen konnten. <br />
Nach dem Rennen beschäftigte sich die Rennleitung mit dem umstrittenen Überholmanöver, bei dem Bernau die Strecke verlassen hatte. Egon Allgäuer zeigte sich zwar äußerst sauer und hatte &quot;solch einen dicken Kopf, dass ihm beinahe der Helm geplatzt wäre&quot;, legte aber keinen Protest gegen die Wertung ein. Platz 5 und 6 belegten die beiden Castrol-MAN von Stuart Oliver und Terry Rymer. Terry zeigte sich eigentlich von seinem Truck ganz angetan, klagte aber über das schlechte Bremsverhalten, womit er auf dieser Strecke natürlich von vornherein auf verlorenem Posten stand. <br />
Bei den Superracetrucks blickten die finnischen Zuschauer erwartungsvoll dem Auftreten Ihres Idols Harri Luostarinen entgegen. Im dritten Freien Training verwies er dann auch den bis dahin dominierenden Markus Bösiger noch hinter Gerd Körber auf Rang drei. Im Qualifikationstraining erreichte der Finne seine Zeit vom Vormittag dann allerdings nicht mehr. Bösiger und Körber wechselten sich mit Bestzeiten ab, wobei der Deutsche etwa zu Mitte des Trainings erstmals die 1:30er Grenze knackte. Bösiger schaffte dann tatsächlich in seiner vorletzten Runde wenige Minuten vor Schluss, diese Zeit noch zu unterbieten. Das war ganz nach dem Geschmack der Fans, auch wenn ihr Lokalmatador trotz seiner persönlichen Bestzeit kurz vor Schluss am morgigen Sonntag erst einmal aus der zweiten Reihe starten muss. Spannende Rennen sind somit eigentlich garantiert. Die derzeit hohe Leistungsdichte in der Klasse der Superracetrucks spiegelt sich auch darin wieder, dass die ersten sechs Starter gerade einmal sechs Zehntel Sekunden auseinander liegen.