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Der Samstag in Hungaroring Teil 3 – Erst Abbruch des Rennens nach vier Runden, anschließend Sieg für Kiss

Der Samstag in Hungaroring Teil 3 – Erst Abbruch des Rennens nach vier Runden, anschließend Sieg für Kiss

17. Oktober 2020Das 2. Tagesrennen des zweiten Saisonlaufs der diesjährigen FIA European Truck Racing Championship auf dem Hungaroring lief etwas außergewöhnlich.
Steffi Halm hatte die Pole, neben ihr lag der ja auf den 7. Platz „strafversetzte“ Janiec. Etwas früher als im offiziellen Zeitplan angegeben ging es in die Einführungsrunde hinter dem PaceTruck. Nach nicht einmal einer halben Runde blieb Janiecs gelber MAN in einer Auslaufzone plötzlich stehen, während das restliche Feld langsam vorbeizog. Nur wenig später gab es so schon einen Rennabbruch, obwohl das Rennen selbst noch gar nicht wirklich gestartet worden war.
Tatsächlich hatte der französische Truck offensichtlich technische Probleme, wahrscheinlich mit der Elektrik.
Das Feld wurde auf der Startgeraden wieder eingefangen, Janiecs Truck relativ schnell abgeschleppt, und mit rund 10 Minuten Verspätung zum offiziellen Zeitplan ging es erneut in die Formation-Lap.
Die äußeren Bedingungen waren etwa besser geworden, doch aus Sicherheitsgründen ließ die Rennleitung die erste Rennrunde erneut unter Gelb fahren. Hinter Steffi Halm hatte nun Calvet die 2. Startposition vor Faas, Albacete, Hahn, Kiss und Lacko.
Nun lag das Feld allerdings – trotz des Überholverbots in der ersten Runde – sehr viel enger zusammen als im vorherigen Rennen. Als dann mit Beginn der zweiten Rennrunde das Rennen ganz frei gegeben wurde, ging es im direkten Verfolgerfeld unter den Protagonisten des vorherigen Rennens direkt etwas härter zur Sache.
Faas war zwar einen Tick langsamer, dennoch machte er natürlich nicht freiwillig Platz. So gingen zunächst Albacete und Kiss mit etwas härteren Bandagen am tankpool24-Scania vorbei, kurz danach auch Lacko und Hahn. Nachdem Kiss seinen spanischen MAN-Markenkollegen Albacete hatte passieren können, überholte der Ungar schließlich auch noch Calvet und nahm sich dann Steffi Halm vor.
Genau an der Stelle und mit exakt dem gleichen Manöver wie er im vorherigen Rennen an Albacete und Hahn vorbei gezogen war, schaffte er es jetzt auch bei Steffi Halm.
Und dann wurde zu Beginn der 5. Runde das Rennen ganz plötzlich abgebrochen.
Niemand schien zu wissen warum.
Die RaceTrucks wurden zunächst in die Boxengasse gewunken und anschließend in den Parc Fermé. Da war es kurz nach 14:00.
Das erste Teilrennen wurde mit dem Einlauf nach der vierten Runde gewertet, also lag hier noch Steffi Halm knapp in Führung vor Kiss, Calvet, Albacete, Hahn, Faas und Hecker.
Auch einige Verantwortliche schienen etwas überrascht.
Da saßen die Piloten des FIA-WTRC schon in ihren Rennern. Tatsächlich startete der WTRC anschließend sehr pünktlich zu seinem Qualifikationstraining.
Die Truckracer diskutierten zwischenzeitlich wie es weitergehen sollte. Eine ganz einheitliche Linie gab es nicht und so ging’s am späten Nachmittag dann noch einmal an den Start – knapp eine dreiviertel Stunde vor Sonnenuntergang.
Kiss setzte sich direkt an die Spitze und rauschte davon. Der Rest fuhr etwas zurückhaltender, aber nicht langsam. Man lag eng beieinander, immer wieder wurde zu Überholmanövern angesetzt, diese aber nicht mit letzer Konsequenz durchgezogen.
Insgesamt mussten noch sieben Runden „nachgefahren“ werden.
Als es dann auf den Schluss zuging, zog Lacko auf den zweiten Platz vor, Steffi Halm war zwischenzeitlich mit technischen Problemen ausgeschieden. Calvet holte sich den 3. Podiumsplatz. Bei durch einen Abbruch geteilten Rennen werden die Ergebnisse der Einzelabschnitte addiert, aber auch diese Addition entsprach dem Zieleinlauf nach den zweiten sieben Runden.
Vierter wurde so Albacete vor Hahn, Faas, Hecker, Recuenco, Aliyyah Koloc und Steffi Halm, der ja am Ende zwei Runden fehlten.
Somit kamen alle zehn Gestarteten in den Genuss von FIA-Punkten.
Bei der Siegerehrung für den Goodyear-Cup stand diesmal Calvet ganz oben vor Faas und Hecker.