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Der Samstag am Hungaroring Teil 2 - Im ersten Rennen überlegener Sieg für Lacko

Der Samstag am Hungaroring Teil 2 - Im ersten Rennen überlegener Sieg für Lacko

17. Oktober 2020Bis zum ersten Rennen waren die äußeren Bedingungen nicht besser geworden, die Piste war weiterhin extrem nass und rutschig. Nach der obligatorischen Formation-Lap gab es zwar nicht – wie zuletzt – noch eine weitere Runde hinter dem PaceTruck, doch die erste Rennrunde wurde unter Gelb gefahren – Überholverbot. Angeführt vom Polsetter Lacko umquerte das 11er-Feld die Strecke im „Gänsemarsch“. Der Tscheche legte ein recht forsches Tempo vor, sodass der Rest kaum folgen konnte. Als das Rennen dann endlich freigegeben wurde, war das Feld schon weit auseinander gezogen. So hatte Lacko beim eigentlichen Start des Rennens schon über 2 Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, Janiec. Dem Franzosen hing wiederum ein Trio mit Hahn, Albacete und Kiss im Nacken.
Mit schon respektvollem Abstand folgte das Duo Faas und Calvet, mit weiterem Abstand kamen Steffi Halm, Recuenco und Hecker. Etwas dem Feld hinterher folgte die gerade mal 16jährige Aliyyah Koloc aus Tschechien mit ihrem Buggyra Freightliner.
Während ihr Teamkollege Lacko dem Feld auf und davon fuhr - nach vier Runden hatte er schon über 10 Sekunden Vorsprung - spielte sich das eigentlich Spannende in dem Verfolgerquartett hinter ihm ab. Es schien so, als würde Janiec den Betrieb etwas aufhalten. Mehrfach kam er leicht von der Piste ab, doch Hahn und Co. konnten daraus kein richtiges Kapital schlagen, man schloss zwar noch näher auf, doch Überholen war äußerst problematisch.
So warteten die Verfolger darauf, dass der Franzose einen kapitalen Fehler machen würde, doch den machte er nicht. Gegen Ende des Rennens trocknete der Asphalt leicht ab, die Rundenzeiten wurden schneller, und es kam etwas mehr Farbe ins Rennen. Etwa zwei Runden vor Schluss fuhr Albacete die erste Kurve nach der Start-und-Ziel-Geraden wieder leicht außen an, geriet dabei etwas von der abgetrockneten Ideallinie, und der direkt an der Stossstange des Spaniers klebende Lokalmatador Kiss, der auf dem Hungaroring jeden Zentimeter in- und auswendig kennt, schoss auf der mittlerweile griffiger gewordenen Innenbahn an seinem MAN-Markenkollegen vorbei. Damit wolle sich der Ungar natürlich nicht zufrieden geben und startete nun seine Attacken gegen den sechsmaligen Champion Hahn. Und an exakt der gleichen Stelle versuchte Kiss den Trick ein weiteres Mal. Hahn ging allerdings schon frühzeitig sehr weit nach außen, der MAN-Pilot blieb dagegen nahezu auf seiner Linie und war schon vorbei, bevor es in die eigentliche Kurve ging. Doch der Deutsche wollte den Spieß nun umdrehen, zog ganz auf die Innenbahn und war beim Kurvenausgang fast schon wieder auf gleicher Höhe mit dem roten MAN aus Ungarn. Allerdings hatte Kiss anschließend die bessere Traktion und war dann endgültig vorbei.
Während der Ungar nun auch noch Janiec direkt ins Visier nahm, musste Hahn aufpassen, dass Albacete nicht noch in der letzten Runde den vierten Platz streitig machen würde, doch mit knapp einer Sekunde Vorsprung brachte der Deutsche diesen schließlich ins Ziel.
Unterdessen fuhr Lacko einen überlegenen Start-Ziel-Sieg mit knapp 25 Sekunden Vorsprung nach Hause.
Kiss allerdings wollte unbedingt seinem französischen MAN-Markenkollegen noch im letzten Augenblick den 2. Platz abjagen. Doch um rund 2 Zehntel rettete Janiec sich ins Ziel, eben vor Kiss, Hahn und Albacete. Doch die kalte Dusche folgte sofort. Wegen dreimaligen Überfahrens der Track-Limits erhielt der Franzose 30 Strafsekunden, das warf ihn auf den 7. Rang zurück.
So holte Hahn sich schließlich doch noch den dritten Podiumsplatz vor Albacete, Faas, Calvet, Janiec, Steffi Halm, die sich mit dem 8. Platz die Pole für das Folgerennen gesichert hatte, Recuenco und Hecker, der sich mit dem 10. Rang den letzten FIA-Punkt holte.
Die Sonderwertung um den Goodyear-Cup ging an Faas vor Calvet und Recuenco.