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Coupe de France Camions, der Sonntag in Albi - Janiec gewinnt das letzte Rennen der Saison

Coupe de France Camions, der Sonntag in Albi - Janiec gewinnt das letzte Rennen der Saison

15. Oktober 2017Albi - Wie schon in all den Tagen zuvor, herrschte auch heute beim Finale des Coupe de France Camions im südfranzösischen Albi wieder phantastisches Sommerwetter. Am sehr frühmorgendlichen noch vor Sonnenaufgang im Dämmerlicht gestarteten WarmUp waren noch nicht alle RaceTrucks dabei, doch als es eineinhalb Stunden später ins Zeittraining ging waren alle, auch die gestrigen Havaristen wieder mit an Bord.
Für all die, die schon so früh zum Circuit d’Albi gekommen waren, wurde diese Qualifikation zu einem echten Leckerbissen. Die Rundenzeiten wurden ständig besser, Renault-Pilot Lionel Montagne hatte dabei immer leicht die Nase vorn. Auch in seiner letzten Runde legte er noch einmal was drauf, doch dann kam Thomas Robineau. Mehr als drei Zehntel nahm der MAN-Pilot seinem Konkurrenten Montagne noch ab. Der 3. Startplatz ging an den Polen Gregory Ostaszewski mit dem Team 14-Renault vor Teo Calvet auf dem Lion-MAN.
Nach der Mittagspause und der in Frankreich üblichen Gymkhana – ähnlich dem „Go-&-Stop“ beim TGP am Nürburgring – sowie dem Mechaniker-Wettbewerb stand bei mittlerweile fast 30 Grad im Schatten das erste Tagesrennen an.
Polesetter Robineau war im Zeittraining zwar über 3 Zehntel schneller als Montagne, doch den Start gewann der Renault-Pilot. Robineaus MAN schloss immer wieder ganz dicht auf, insbesondere vor Kurven und den beiden Schikanen, doch Montagne bot keine Lücke, ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, kam immer wieder einen Tick schneller aus den Kurven heraus und fuhr so einen letztendlich souveränen Start-Ziel-Sieg ein.
Hinter dem Spitzenduo hatte Ostaszewski ein schon eher etwas geruhsameres Rennen. An die beiden vorn kam der Pole nicht heran, und von hinten hatte er auch keinen Druck. Renault-Markenkollege Jose Teodosio (PRT) hatte soviel Abstand, dass Ostaszewski seinen 3.Platz recht locker nach Hause fahren konnte. Der Portugiese hatte Teo Calvet schon beim Start den 4. Platz streitig gemacht und kam so schließlich auch ins Ziel. Calvet hatte nun also seinen Lion-Teamkollegen und neuen französischen Meister Anthony Janiec hinter sich. Dessen MAN erstrahlte in neuem Design, und da Platz fünf und sechs infolge der umgekehrten Startreihenfolge für die beiden Lion-RaceTrucks die erste Startreihe für das letzte Rennen der Saison bedeuteten, verzichtete man auch auf spektakuläre Attacken.
Und dieser Saisonabschluss hätte vor insgesamt 18.500 Zuschauern eigentlich ein reines Schaulaufen werden sollen, schließlich waren die Entscheidungen gefallen, die Plätze vergeben.
Polesetter Janiec ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen, und gewann gegen seinen Teamkollegen Teo Calvet erwartungsgemäß das Startduell. Der scheidende Meister Robineau – noch mit der „1“ auf seinem MAN – setzte aber schon bald Calvet unter Druck und ganz knapp vor der tiefen Brücke, unter der die RaceTrucks soeben durchpassen, vor der aus Sicherheitsgründen Dauergelb und damit Überholverbot gilt, zog Robineau noch am Lion-MAN vorbei. Wenig später hatte er auch schon auf Janiec aufgeschlossen und nahm nun den neuen Champion ins Visier. Aber nicht nur um den 1. Platz wurde noch einmal hart gefightet, Calvet spürte nun auch schon fast den Atem von Teodosio im Nacken. Während sich nun alles doch noch auf höchst spannende Kämpfe um die Podiumsplätze einstellte, wurde plötzlich rote Flagge geschwenkt – der erste Rennabbruch an diesem Tag, doch schon der fünfte dieses Wochenendes.
Aurelien Herrgott, gestern noch als Dritter auf dem Newcomer-Podium, hatte sich ohne Fremdeinwirkung überschlagen. Zunächst hatte er mit seinem DAF einen Reifenstapel touchiert, dabei offensichtlich die Kontrolle über seinen RaceTruck verloren, donnerte dann in einem ganz unglücklichen Winkel gegen die Leitplanken und blieb auf der Piste auf dem Dach liegen. Herrgott selbst war offensichtlich völlig unverletzt.
Das war in der 5. Runde, und man hatte eh schon Verspätung, weil man die für den Vorabend angesetzte Gymkhana in den heutigen Programmablauf hatte unterbringen müssen.
Doch die Bergung des Havaristen verlief relativ flott, sodass man doch noch einen Neustart ansetzte.
Nun war ja natürlich das komplette Feld wieder ganz nah beieinander. Im Truckracing werden ja die Zeiten der beiden Rennabschnitte zusammengezählt, und so galt es für die Verfolger, nicht nur ihre Gegner zu überholen, sondern ihnen auch noch möglichst viel Zeit abzunehmen, wollte man im Endklassement noch na vorn kommen.
Während Spitzenreiter Janiec die Attacken Robineaus erst einmal bestens parieren konnte, knackte Teodosio schon bald den Widerstand des jungen Calvet. Doch bevor es jetzt richtig losging, gab es schon wieder die rote Flagge, der sechste Rennabbruch dieses Wochenendes.
Der Anlass war diesmal relativ harmlos. Ein RaceTruck hatte einen der als Begrenzung dienenden Reifenstapel so unglücklich berührt, dass dieser anschließend mitten auf der Piste stand.
Da nun – insgesamt – die Mindestdistanz zurückgelegt worden war, verzichtete man auf einen abermaligen Neustart und zählte die Teilrennen zusammen.
Ganz oben auf dem Podium stand natürlich der neue Champion Janiec, Zweiter wurde Robineau und der dritte Podiumsplatz ging an Teo Calvet, der in der Addition der beiden Einzelrennen gegenüber Teodosio dann doch die Nase vorn hatte.
Anschließend wurden noch die Gewinner der Gymkhana und des Mechaniker-Wettbewerbs ausgezeichnet, bevor es am Abend ins Theater von Albi zur Championatsgala ging.

Impressionen:

Coupe de France Camions, der Sonntag in Albi - Janiec gewinnt das letzte Rennen der Saison
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